Moskau - Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den USA Waffenlieferungen an Georgien unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe vorgeworfen. Der Westen solle dies unterlassen und vielmehr die russische Haltung im Kaukasus-Konflikt unterstützen, forderte Medwedew am Samstag auf einer Präsidiumssitzung des russischen Staatsrates in Moskau.
"Es wäre interessant zu sehen, wie sie (die USA) reagieren würden, wenn wir mit unserer Kriegsmarine Hilfsgüter in die Länder der Karibik bringen würden, die vor kurzem von Wirbelstürmen heimgesucht wurden", fügte Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax hinzu. In den vergangenen Tagen hatten mehrfach US-Kriegsschiffe georgische Häfen angelaufen. Das in die NATO strebende Georgien erhielt in den vergangenen Jahren in großem Umfang Militärhilfe aus dem Westen.
Vor dem Besuch des amtierenden EU-Ratsvorsitzenden, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, am Montag in Moskau bekräftigte der Kremlchef das russische Interesse an guten Beziehungen zum Westen. "Wir sind bereit zu gleichberechtigten und für alle Beteiligten vorteilhaften Entscheidungen und zur Entwicklung gut nachbarschaftlicher Beziehungen", sagte Medwedew in Moskau.
Zugleich müsse sich sein Land aber nach den jüngsten Ereignissen in Südossetien Gedanken machen über eine "Stärkung der nationalen Sicherheit". Im Staatsrat sind Politiker aus den Regionen vertreten. Das Gremium hat lediglich beratende Funktion. (APA/dpa)