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Andy Murray beendet die beeindruckende Siegesserie der Nummer eins.

AP Photo/Charles Krupa

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Roger Federer visiert in New York den fünften Titel en suite  an.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

New York - Der Brite Andy Murray steht in seinem ersten Tennis-Grand-Slam-Finale. Der Schotte setzte sich am Sonntag (Ortszeit) bei den US Open im am Vortag wegen Regens unterbrochenen Halbfinale gegen den topgesetzten spanischen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal nach einer Spielzeit von 3:30 Stunden mit 6:2,7:6(5),4:6,6:4 durch. Murray trifft nun am Montag ab 23.00 Uhr MESZ auf den Schweizer Titelverteidiger Roger Federer.

Der Drittrunden-Bezwinger des Österreichers Jürgen Melzer war mit 2:0 in Sätzen und im dritten Durchgang bei 2:3 mit einem Break Rückstand in den zweiten Teil der Partie gestartet. Nadal agierte sofort entschlossener als am Vortag, brachte seine Aufschläge zwar nicht immer problemlos aber doch durch und hielt den Break-Vorsprung bis zum Satzgewinn.

Spannender vierter Satz

Im vierten Satz suchte Murray allerdings von Beginn an die Entscheidung, um nicht in einen fünften Satz zu müssen. Nach einer 1:0-Führung vergab der 21-Jährige im zweiten Game dieses Satzes etliche Breakbälle, musste dafür im darauffolgenden Spiel seinerseits den Aufschlag glatt abgeben. Murray gelang aber gegen den schwächelnden Nadal das Rebreak zum 3:3 und erarbeitete sich fortan eine 5:4-Führung.

Das hochklassige Match kam schließlich im zehnten Game des vierten Satzes zu einem letzten Höhepunkt, als Nadal in seinem ersten Halbfinale bei den US Open gegen den Matchverlust servierte. Murray jagte seinen Gegner mehrmals über den Platz und nutzte seinen ersten Matchball. Für Nadal war es die erste Grand-Slam-Niederlage seit dem Halbfinal-Out im Jänner bei den Australian Open gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga.

"Ich bin sehr erleichtert", meinte Murray in seinem ersten Sieger-Interview. "Nach der Unterbrechung war es für mich schwierig, zu schlafen. Die Zuschauer waren aber heute fantastisch. Das hat mir durch das Match geholfen." Für das Endspiel gegen Federer zeigte er sich zuversichtlich: "Es ist eine Ehre, gegen den vielleicht größten Spieler überhaupt antreten zu können. Aber ich habe zuletzt nicht schlecht gegen ihn gespielt."

Nun geht es für die Nummer eins von Österreichs kommendem Davis-Cup-Gegner Großbritannien nach seinem ersten Sieg im sechsten Vergleich mit Nadal nicht nur darum, seinen ersten Major-Triumph zu landen. Murray hat auch die Chance, den ersten Grand-Slam-Erfolg eines Briten seit jenem bei den US Open von Fred Perry 1936 einzufahren. Zuletzt hatte Greg Rusedski 1997 zumindest das Finale der US Open erreicht.

Positive  Bilanz gegen Federer

Federer wiederum hat die Chance, seinen fünften US-Open-Sieg en suite zu holen. Das hat zuletzt der US-Amerikaner Bill Tilden 1924 geschafft. Außerdem wäre der Weltranglisten-Zweite beim Gewinn seines 13. Grand-Slam-Titels auf dieser Ebene nur einen Triumph vom US-Rekordler Pete Sampras entfernt. Federer hat bei den US Open 34 Siege en suite, zuletzt verlor er im 2003-Achtelfinale gegen den Argentinier David Nalbandian.

Im Head-to-Head mit Federer liegt Murray mit 2:1 voran. Nachdem der heute 27-Jährige Schweizer 2005 im Finale von Bangkok 6:3,7:5 gewonnen hatte, setzte sich Murray im Jahr darauf beim Masters-Series-Turnier von Cincinatti im 1/16-Finale 7:5,6:4 und heuer in der gleichen Runde in Dubai 6:7(6),6:3,6:4 durch. Alle diese drei Vergleiche fanden auf Hartplatz statt. (APA)