Bangkok - Der seines Amtes enthobene thailändische Regierungschef Samak Sundaravej tritt nicht wieder an. Das bestätigten enge Vertraute des 73-Jährigen nach Angaben der "Bangkok Post" vom Samstag. Das Verfassungsgericht hatte Samak am Dienstag zum Rücktritt gezwungen, weil er nebenbei als Fernsehkoch gearbeitet hatte. Seine Partei PPP wollte ihn zunächst im Parlament wieder ins Amt wählen. Das scheiterte aber am Freitag überraschend am Widerstand innerhalb der eigenen Partei. Die Neuwahl des Regierungschefs wurde jetzt für Mittwoch angesetzt.
Nach wochenlangen Protesten gegen die Regierung könnte der Rückzug Samaks nach Meinung von Beobachtern ein erster Schritt zur Lösung der lähmenden innenpolitischen Krise in Thailand sein. Samak war seit Monaten von einer außerparlamentarischen Opposition unter Druck gesetzt worden. Die Krise eskalierte vor zwei Wochen, als Kritiker den Regierungssitz besetzten und den Rücktritt Samaks verlangten.
Marionette
Die Demonstranten halten Samak für eine Marionette des vor zwei Jahren bei einem Militärputsch gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Sie argwöhnen, dass die Regierung dessen Rückkehr an die Macht vorbereitet. Samak hat nie ein Hehl aus seiner Nähe zu Thaksin gemacht und sich mit zahlreichen Thaksin-Beratern umgeben. Als mögliche Nachfolger aus den Reihen der PPP, die 223 der 480 Sitze im Parlament hält, gelten jetzt Finanzminister Surapong Suebwonglee, Justizminister Sompong Awornwiwat und der stellvertretende Parteichef Somchai Wongsawat. Alle drei haben ebenfalls enge Beziehungen zum umstrittenen Ex-Premier Thaksin. (APA/dpa)