Rom - Das italienische Unternehmerbündnis CAI, das die krisengeschüttelte Fluggesellschaft Alitalia übernehmen und sanieren will, könnte sich bald ausdehnen. Der Mailänder Reifenhersteller Pirelli erklärte sich bereit, bis zu 20 Mio. Euro zu investieren, um sich als Minderheitsaktionär an der "neuen Alitalia" zu beteiligen. "Wir haben den Rettungsplan gesehen und finden ihn positiv", sagte Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera.

Nach Medienangaben ist der Berater der italienischen Regierung für die Alitalia-Privatisierung, die Bank Intesa San Paolo, auf der Suche nach weiteren Investoren, die sich an der Rettung der noch staatlichen Airline beteiligen wollen. Zu den Interessenten zählt Medienmeldungen zufolge die Modegruppe Geox und der Fitnessgerätehersteller Nerio Alessandri, Gründer der Gruppe Technogym.

Spekulationen

Inzwischen wird weiter über den ausländischen Partner spekuliert, der bei Alitalia einsteigen könnte. Intesa-Chef Corrado Passera bestritt, dass Air France/KLM als Mehrheitsaktionär bei der sanierten Alitalia einsteigen könnte, wie einige französischen Medien berichtet hatten. "Die mehrheitliche Beteiligung eines ausländischen Aktionärs ist auszuschließen", sagte Passera.

Mittlerweile werden die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Gewerkschaften über die Streichung von rund 3500 Arbeitsplätzen bei der Alitalia fortgesetzt. "Die Gewerkschaften haben bis jetzt Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Wir müssen alle arbeiten, damit eine neue Alitalia entstehen kann", so Passera.

Alitalia hat laut eigenen Angaben wegen Streiks, erhöhter Treibstoffpreise und der Konkurrenz von Billigfliegern zuletzt zwei Mio. Euro pro Tag verloren. (APA, DER STANDARD, Printausgabe, 8.9.2008)