1.) Juni, Juli und August gab es meteorologisch kein "stabiles Hoch", denn kaum war es hoch, wurde es unstabil, und war's einmal stabil, dann tief, wie der Wahlkampf. Somit blieben Eltern von Kindern unverschont und Kinder von Eltern unerholt.

2.) Dieser Tage hat für acht Millionen Österreicher die Schule begonnen. Okay, ziehen wir jene beneidenswerten zwei Millionen ab, die nichts davon wissen. Der Rest geht quasi ein Leben lang Anfang September zur Schule, wie an den Symptomen zu erkennen ist: schlechte Laune, Übelkeit, Angst vor unerwünschten Sitznachbarn (in der U-Bahn), Angst vor dem Zuspätkommen, dem Nichtfertigwerden und dem daraus resultierenden Gar-nicht-erst-Anfangen. Warten auf die Weihnachtsferien.

3.) Um in Herbststimmung zu kommen, muss sich der Himmel eintrüben, das Land nach Sturm riechen und der Heizungsmonteur den Wecker ersetzen. Was aber macht das erste September-Hoch? Es wird stabil, hinterlässt 30 Grad und schickt uns damit in die Schule. Wer da nicht mit Krankenstand reagiert, hat keine Gefühle. (Daniel Glattauer, DER STANDARD; Printausgabe, 8.9.2008)