Bern  - Die hochdotierten Preise der Balzan-Stiftung gehen dieses Jahr nach Italien, Australien und in die USA. Die Preisträger arbeiten auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Kunstgeschichte, Ethiktheorie, der Präventivmedizin und der Klimaforschung.

Maurizio Calvesi von der Universität "La Sapienza" in Rom wird für seine Beiträge zur Geschichte der modernen und zeitgenössischen Kunst ausgezeichnet, wie aus einer Aussendung der Stiftung vom Montag hervorgeht. Der Ethiker Thomas Nagel von der Universität New York wiederum habe eine "originelle philosophische Perspektive" entwickelt: Es geht dabei um die Spannung zwischen einem objektiven und unpersönlichen Standpunkt und einem subjektiven und persönlichen.

Werner Stauffacher, emeritierter Medizinprofessor der Uni Basel, begründete die Vergabe des Preises an den Australier Ian H. Frazer: Dieser habe außerordentliche Verdienste bei der Entwicklung eines Impfstoffes zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Wallace S. Broecker von der Columbia University in New York schließlich erhält den Balzan-Preis für seine Forschungen über die Rolle der Ozeane beim Klimawandel.

Hälfte des Preisgeldes kommt jungen Forschern zugute

Die Balzan-Preise, die am 21. November in Rom verliehen werden, bringen ihren Trägern je eine Million Franken (umgerechnet 622.975 Euro) ein. Die Stiftung erwartet allerdings, dass die Hälfte des Preisgeldes für Forschungsprojekte junger Wissenschafter aufgewendet wird.

Die Internationale Balzan-Stiftung wurde 1956 gegründet. Die Stiftung mit Sitz in Zürich und Mailand verleiht jedes Jahr vier Preise an Geistes- und Sozialwissenschafter, Künstler und Naturwissenschafter. Alle drei bis fünf Jahre wird ein Sonderpreis für Humanität und Frieden vergeben, zuletzt 2007 an Karlheinz Böhm. Seit 1961 zeichnete die Stiftung 104 Wissenschafter, Künstler und Institutionen aus. Unter den bisherigen Preisträgern sind Mutter Teresa, die Nobel-Stiftung, Paul Hindemith, Jean Piaget und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. (APA/sda/red)