Warschau - In Polen soll ein Mann seine Tochter sechs Jahre lang eingesperrt und wiederholt vergewaltigt haben. Die 21-Jährige habe infolge des erzwungenen Geschlechtsverkehrs in den Jahren 2005 und 2007 höchstwahrscheinlich zwei Kinder zur Welt gebracht, hieß es in einer Mitteilung der Polizei in der Stadt Siemiatycze. Ihr 45-jähriger Vater sei in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem die junge Frau bei der Polizei Hilfe gesucht habe.

Die Mutter hatte auf Druck des Vaters auf das Sorgerecht verzichtet, hieß es weiter. Nach der Aufnahme der Ermittlungen ergriff dieser die Flucht und konnte erst nach einigen Tagen in Siedlce festgenommen werden. Die Behörden vermuten, dass er ins Ausland flüchten wollte. Das Opfer wird psychologisch betreut. Ein polnisches Gericht ordnete am Montag eine dreimonatige Untersuchungshaft für den Mann an.

Der Fall erinnert an das Inzestverbrechen in Amstetten, das die Öffentlichkeit vor wenigen Monaten erschütterte. Der 73-jährige Josef F. hatte im Polizeiverhör gestanden, seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Verlies unter seinem Haus eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt zu haben. (Reuters, dpa, red/DER STANDARD, Printausgabe, 9.9.2008)