Die börsenotierte, teilstaatliche Telekom Austria (TA) ist mit ihren gut 17.000 Beschäftigten heimischer Marktführer im Telekomsektor und ein wichtiger Spieler im Mobilfunkgeschäft in Südosteuropa. Gut zehn Jahre nach der Liberalisierung des Telekommarktes und acht Jahre nach dem Börsegang des Ex-Monopolisten hatte die TA zuletzt eine durchwachsene Bilanz vorgelegt.

Handysektor boomt

Während der Handysektor boomt und zuletzt sogar der Abstand zur Nummer 2, T-Mobile Austria, vergrößert werden konnte, schwächelt seit längerem der Festnetzsektor. Zuletzt war auch wieder der Dauerbrenner Personalumbau am Tablett. Rund 80 Prozent der 9.600 Festnetz-Mitarbeiter sind beamtet und daher unkündbar, gleichzeitig hat sich die Personalanforderung durch die Digitalisierung der Sprachtelefonie deutlich verändert. Telekom-Chef Boris Nemsic und die staatliche Industrieholding ÖIAG arbeiten seit längerem an einer ÖIAG-Jobbörse, in der angeblich überzählige beamtete 2.000 Mitarbeiter geparkt werden sollen. Dagegen gibt es massiven Widerstand von der Gewerkschaft, innerhalb der Bundesregierung wiederum gab es unterschiedliche Meinungen. Wegen des Nationalrats-Wahlkampfes ruht das Thema derzeit.

Weit weniger Sorgen

Weit weniger Sorgen hat Nemsic mit dem Handygeschäft. Die TA-Tochter Mobilkom Austria ist hierzulande bei den lukrativen Geschäftskunden völlig unangefochten die Nummer 1 und in Slowenien, Kroatien, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bulgarien und Weißrussland vertreten. Weitere Engagements in dieser Region werden angestrebt. Der letzte Deal war die Übernahme der weißrussischen MDC für 1,05 Mrd. Euro im Oktober 2007. 2007 erzielte die Telekom Austria, an der der Staat noch 27,37 Prozent hält, ein Betriebsergebnis von 761 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von 493 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse erreichten 4,919 Mrd. Euro.(APA)