Wien - Die für 2010 geplante Fusion der Gewerkschaften Bau-Holz, Metaller und Chemie ist geplatzt. Der Bundesvorstand der Bau-Holz hat am Dienstag mit klarer Mehrheit beschlossen, einer neuen "Produktionsgewerkschaft" (pro.ge) nicht beizutreten, erfuhr der STANDARD aus Gewerkschaftskreisen. Ein Jahr lang wurden in diversen Arbeitsgruppen verschiedenste Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet.

Im Zuge einer Fusion wären nicht nur Bereiche wie Kollektivvertragspolitik, Betriebsbetreuung oder Grundsatzabteilung zusammengelegt worden, sondern es wäre auch zu einer Zusammenführung des Personals und der Gremien gekommen.

Und an letzterem Punkt ist die Fusion dann auch gescheitert. "Manchen sind Gremien und Posten wichtiger als eine Zusammenarbeit" , sagte ein Funktionär.

Bestehende Synergien zwischen den Teilgewerkschaften sollen aber weiter genutzt werden. Auch am Umzug in ein gemeinsames ÖGB-Haus am Wiener Handelskai wird nicht gerüttelt.

Mit der pro.ge wäre der größte Gewerkschaftsblock entstanden. Ob die Metaller (230.000 Mitglieder) mit den Chemiearbeitern (30.000) fusionieren, ist noch offen. Bau-Holz hat rund 130.000 Mitglieder. (go, DER STANDARD, Printausgabe, 10.9.2008)