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Forscher unter der Leitung von Marc Donath (im Bild) von der Universität Zürich haben eine neue Therapie gegen Diabetes entwickelt und diese erfolgreich an Patienten erprobt. Nachfolgestudien zeigten nun, dass sich die Behandlungsmethode bewährt.

Foto: AP/Keystone, Steffen Schmidt

Zürich - Für Diabetiker wird es möglicherweise schon sehr bald zu einer großen Verbesserung kommen: Die Einmonatsspritze gegen Diabetes Typ 2 rückt in greifbare Nähe, wie dies die Universität Zürich meldet. Erste Zwischenergebnisse einer Nachfolgestudie der Universität und des Universitätsspitals bestätigen die Erfolgsaussichten der neuen Therapie, die im April 2007 vorgestellt worden war. Die Studien-Resultate sind nun vom Studienleiter Marc Donath am internationalen Diabetes-Kongress in Rom präsentiert worden.

"Im April 2007 haben wir im New England Journal of Medicine darüber berichtet, dass das Molekül namens Interleukin-1beta für das Versagen der Insulinproduktion bei Diabetes Typ 2 eine Rolle spielt", so Donath. Diese Studie habe zu mehreren Nachfolgestudien zur Implementierung der Therapie geführt, erklärt der Endokrinologe und Diabetes-Experte.

In zwei Studien - einer in den USA und einer in Europa - erhielten 40 Patienten mit Diabetes Typ 2 einen neu entwickelten Blocker des Interleukin-1beta. " Die ersten Resultate zeigen weit bessere Ergebnisse als erwartet", so der Forscher. Eine einzige Spritze reichte aus, damit sich der Blutzucker während eines Monats wesentlich verbesserte.

Fortschreiten der Krankheit gestoppt

"Das Spektakulärste an den Resultaten ist jedoch, dass sich die Insulinproduktion der Patienten verbesserte." Noch nach drei Monaten war eine über 50prozentige Verbesserung nachweisbar. "Damit bestätigte sich auch die wichtigste Aussage der ersten Studie von 2007, wonach mit dieser Therapie zum ersten Mal das Fortschreiten der Krankheit gebremst beziehungsweise rückgängig gemacht werden kann."

Ehe es zur Entwicklung eines fertigen Medikaments kommen werde, wird es noch etwas dauern, meint Donath. "Eine solche Frage ist immer schwierig zu beantworten." Ein Zeitraum von drei Jahren scheine jedoch ein sehr wahrscheinliches Szenario. "Erfreulicherweise hat es keine Nebenwirkungen gegeben", betont Donath. Aufgrund der Tatsache, dass der Wirkmechanismus gut verstanden wird und die Anwendung auch bei anderen Erkrankungen wie etwa der rheumatischen Arthritis verordnet wird, ist von einer raschen Zulassung auszugehen."

Donath und sein Forscherteam wollen bis zur Zulassung weitere Untersuchungen mit dem Interleukin-1beta-Blocker durchführen. "Eine Monatsspritze gegen Diabetes-2 wäre schon eine große Erleichterung für die Patienten", meint Donath. Der Forscher hat im Rahmen des Kongresses in Rom für die Verbesserung des Lebens von Diabetikern den mit 25.000 Dollar dotierten "Novartis-Preis für Diabetes" erhalten. (pte/red)