Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag seine Vortagesverluste, die er im Anschluss an die Verstaatlichung der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verbucht hatte, wieder eingebüßt. Der Dow Jones Industrial Index fiel um 280,01 Punkte oder 2,43 Prozent auf 11.230,73 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 43,28 Punkte (minus 3,41 Prozent) auf 1.224,51 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 59,95 Einheiten oder 2,64 Prozent auf 2.209,81 Zähler.

Trotz einer starken Eröffnung ging der Dow Jones Index im Handelsverlauf auf Tauchstation. Im Blickpunkt standen gescheiterte Verhandlungen über einen Anteilsverkauf bei Lehman Brothers, sinkende Rohstoffwerte und schwache Konjunkturdaten. Ein unerwartet deutlicher Rückgang bei den noch nicht abgeschlossenen US-Hausverkäufen im Juli sowie deutlicher als erwartet gestiegenen Lagerbestände des Großhandels sorgten für schlechte Stimmung..

Übernahmegespräche gescheitert

Das Scheitern der Übernahmegespräche der krisengeschüttelten Lehman Brothers an die Korea Development Bank schickte die Aktien des Instituts auf rasante Talfahrt. Die Titel brachen um 44,95 Prozent auf 7,79 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren ein.

Auch das untere Ende des Dow Jones Index gehörte den Finanzwerten: So rutschten American International Group (AIG) um 19,29 Prozent auf 18,37 Dollar ab. AIG als weltgrößter Versicherungskonzern habe ein spürbares Standbein auf dem Hypothekenmarkt, begründeten Börsianer. Es folgten Aktien der Citigroup mit minus 7,09 Prozent auf 18,88 Dollar, sowie Bank of America, American Express und JPMorgan.

Die Hauptdarsteller des Vortages, Fannie Mae und Freddie Mac, entwickelten sich nach den gestrigen Kurseinbrüchen von an die 90 Prozent uneinheitlich. Wärend Freddie Mac unverändert bei 0,88 Dollar aus dem Handel gingen, erholten sich Fannie Mae um 31,51 Prozent auf 0,96 Dollar. Lehman Brothers hatte das Votum für beide Titel von "Overweight" auf "Equalweight" reduziert und das Kursziel jeweils von 20,00 US-Dollar auf 4,00 Dollar gesenkt.

Pfizer verloren nach neuerlichen Spekulationen um ein Interesse an Bayer 4,70 Prozent auf 18,24 Dollar. Händlern zufolge gab es wieder einmal vage Gerüchte, der US-Pharmakonzerns könnte für den deutschen Wettbewerber bieten.

Unter lediglich fünf Gewinnern im Dow Jones ragten McDonald's nach weltweit deutlich gesteigerten August-Umsätzen mit plus 1,23 Prozent auf 63,190 Dollar heraus. Die Schnellrestaurantkette hatte organisch 8,5 Prozent und insgesamt 14,1 Prozent mehr eingenommen.

Aktien von H.B. Fuller litten unter der am Vorabend gesenkten Gewinnprognose und verloren 12,95 Prozent auf 23,86 Dollar. Aufgrund stark steigender Rohstoffkosten hatte der US-Klebstoffhersteller seine Aussichten für das laufende Geschäftsjahr gekappt. (APA)