Skopje/Belgrad - Die Wahrung der "nationalen Identität und der Würde" sei die wichtigste Priorität Mazedoniens in den laufenden Gesprächen mit Griechenland über den langjährigen Namensstreit. Dies teilten Staatschef Branko Crvenkovski und Premier Nikola Gruevski nach einem Treffen vor der in New York auf Donnerstag angesetzten neuen Gesprächsrunde mit. Erwartungsgemäß wird der UNO-Vermittler Mattzew Nimetz den Vertretern Athens und Skopje dabei seinen neuesten Namensvorschlag präsentieren.

Die griechische Tageszeitung "Ethnos" spekulierte am Mittwoch bereits, dass nach dem morgigen Treffen auf Ebene hoher Außenministeriumsfunktionäre die Gespräche mit einem Außenministertreffen Ende September auf ein höheres Niveau gehoben werden könnten.

Gebietsanspruch befürchtet

Der Namensstreit datiert aus den frühen 90er Jahren. Griechenland sieht im Namen seines Nachbarn - Republik Mazedonien - einen möglichen Gebietsanspruch auf seine gleichnamige Provinz. Wegen des ungelösten Namensstreites hatte Athen im April auch die Aufnahme Mazedoniens in die NATO-Allianz blockiert. Die griechischen Behörden drohen nun damit, auch die Festlegung eines Termins für den Beginn der Beitrittsgespräche der Europäischen Union mit mazedonischen Behörden verhindern zu wollen. Skopje ist seit 2005 EU-Beitrittskandidat.

Wegen des Namensstreites mit Griechenland wurde Mazedonien im Jahr 1992 in die UNO unter dem vorläufigen Namen "Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien" (FYROM) aufgenommen. Inzwischen wurde der Staat von vielen Ländern auch unter seinem Verfassungsnamen anerkannt. (APA)