Braunschweig - Die Berliner Schriftstellerin Katja Lange-Müller (57) erhält den Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige vor allem den 2007 erschienenen Roman "Böse Schafe", teilte die Stadt am Dienstag mit.
"Böse Schafe" handelt von einer Ost-Berlinerin, die - wie die Autorin selbst - Mitte der 80er Jahre in den Westteil der Stadt flieht. In der Begründung der Fachjury, deren Empfehlung der städtische Verwaltungsausschuss folgte, heißt es: "Mit ihrem jüngsten Roman "Böse Schafe" ist Katja Lange-Müller einer der schönsten deutschen Romane der letzten Jahre gelungen." Er erzählt von der aufopferungsvollen Liebe einer Frau zu einem drogensüchtigen Jungen. Die Geschichte, die in den Umbruchjahren 1987 bis 1990 spielt, spiegelt auch das innerdeutsche Verhältnis wider. "Zugleich bekommt die menschliche Liebe zwischen Erotik und Caritas einen zarten Zug ins Überirdische", teilte die Jury mit.
Die Auszeichnung wird Katja Lange-Müller am 15. November im Braunschweiger Staatstheater überreicht. Vor der Berlinerin wurden Wolf Haas (2006), Ralf Rothmann (2004), Jochen Missfeldt (2002) und Rainald Goetz (2000) mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet. Braunschweig vergibt den Preis alle zwei Jahre gemeinsam mit dem DeutschlandRadio als Erinnerung an den Ehrenbürger Wilhelm Raabe. Der vor 175 Jahren geborene Erzähler lebte von 1870 bis zu seinem Tode 1910 in der Stadt. (APA/dpa)