Innsbruck - Das auf die Erzeugung von Holzwerkstoffen spezialisierte Familienunternehmen Fritz Egger GmbH & Co. in St. Johann in Tirol hat im vergangenen und laufenden Geschäftsjahr rund 340 Mio. Euro in Standorte in Deutschland, Frankreich, Rumänien und Russland investiert. Eine CO2-Emissions-Reduktion von 26.000 Tonnen jährlich soll die Speisung des Fernwärmenetzes in St. Johann durch die in der Tiroler Produktion erzeugte Energie bringen, teilte das Unternehmen am Donnerstag der APA mit.

"Ich bin stolz, dass wir durch die Einbindung in das Fernwärmeprojekt seit Anfang September einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität im Fremdenverkehrsort leisten können", sagte Firmenchef Michael Egger. Mit mehr als 300 Kunden habe man bereits Wärmelieferverträge über 31 Kilowattstunden abgeschlossen. Die Investitionssumme von mehr als 40 Mio. Euro in das Energie- und Umweltprojekt laut einem Bericht des "Wirtschaftsblatt" wollte das Unternehmen nicht bestätigen.

Historisches Investment

Nach dem größten Einzelinvestment der Geschichte der Egger Gruppe von 210 Mio. Euro in ein 80 Hektar großes Werk im rumänischen Radauti, wurde dieses im Jänner 2008 in Betrieb genommen. Das Unternehmen schätze Rumänien als aufnahmefähigen Vertriebsmarkt ein, von wo aus der Export in die Ukraine, Türkei und nach Bulgarien forciert werde. "Dabei handelt es sich um aufstrebende Märkte im Osten. Die Entwicklungen laufen sehr gut", erklärte die Unternehmenssprecherin.

Weitere 75 Mio. Euro wurden in das Sägewerk im ostwestfälischen Brilon als ersten voll integrierten Standort mit 200 neuen Arbeitsplätzen investiert. Das bedeute, dass dort der gesamte Kreislauf vom Rohstoff bis zur energetischen Verwertung der Biomasse durchlaufen werde.

Aktuell laufe im französischen Rion de Landes der Bau einer neuen Fertigungsstraße für Rohspannplatten um eine Summe von 55 Mio. Euro. Weitere 4 Mio. Euro sollen für die nächste Ausbaustufe im Werk in Shuya, nordöstlich von Moskau, investiert werden.

Der international agierende Tiroler Familienbetrieb zählt mit seinen 16 europäischen Standorten und 5.700 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Unternehmen in der Holzverarbeitung. 1961 wurde die Firma Egger in St. Johann in Tirol gegründet. Sie beliefert vor allem die Möbelindustrie, den Holzfachhandel, Baumärkte sowie den konstruktiven Holzbau. Im vergangenen Geschäftsjahr 2007/2008 (Stichtag 30. April) erreichte die Egger Gruppe bei einer weltweiten Vermarktung von 5,75 Millionen Kubikmeter Holzwerkstoffen einen Umsatz von 1,64 Mrd. Euro. (APA)