Simon Inou, Initiator der ersten Medien Messe Migration, kann sich freuen: 95 Prozent aller MigrantInnen-Medien in Österreich nahmen an der zweitägigen Veranstaltung im September teil. "Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft: Wir gestalten mit", so Inou während der Eröffnungsrede.

Afrikanet.info, das er mitbegründet hat, erscheint in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch. "Wir berichten hauptsächlich über MigrantInnen afrikanischer Herkunft in deutschsprachigen Ländern", erklärt Inou.

afrikanet.info

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"Wir haben eine Sendung im Radio, auf dem Fernsehsender Okto und eine Zeitung, die Tribüne Afrikas", sagt Naomi Hunt vom Verein Radio Afrika. Die Zeitung erscheint vier Mal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch. "Wir finanzieren uns über Inserate und bekommen eine kleine Förderung von der MA 17", berichtet Hunt. Außerdem verkaufen sie CDs von afrikanischen Musikern, die in Österreich leben.

Radio Afrika

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"Bulgaren in Österreich" ist die erste Kulturzeitschrift für Bulgaren, die in Österreich leben. Elitsa Karaeneva ist die Chefredakteurin und nennt ein paar Eckdaten: "Wir erscheinen sechs Mal im Jahr mit jeweils einer Auflage von 5000 Stück." Die Zeitschrift hat einen Umfang von 32 bis 40 Seiten und ist zweisprachig. Die Artikel erscheinen in Deutsch und Bulgarisch. Die Exemplare werden kostenlos verteilt. Einen kleinen Teil der Finanzierung übernimmt die Stadt Wien, der Rest kommt über Inserate und Sponsoren.

Bulgaren in Österreich

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"Unser Ziel ist es, dass sich unsere türkischen MitbürgerInnen besser integrieren können und auch über ihre Rechte Bescheid wissen", sagt Buket Aydemir von Yeni Vatan Gazetesi. Die älteste türkische Zeitschrift in Österreich wird einmal im Monat kostenlos an Haushalte verteilt, die in einer Datenbank registriert sind. "Das kostet nur einen Anruf. Die Kontaktdaten stehen im Impressum", erklärt Aydemir. Im Moment werden rund 50.000 Stück pro Monat verteilt.

Yeni Vatan

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"Wir befinden uns gerade in der Umgestaltungsphase", sagt Mirad Odobašić von der Monatszeitschrift "Bum". In Zukunft soll es mehr Informationen zu Wien geben. Bum erscheint in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und wurde ursprünglich in München gegründet. Seit rund zweieinhalb Jahren wird Bum auch in Wien verteilt. "Die Stadt Wien gibt uns nichts, wir finanzieren uns über Inserate", sagt Odobašić .

Bum

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Die türkische Monatszeitschrift Yeni Hareket erscheint gedruckt und Online. Rabiya Yilmaz stellt die dazugehörige Jugendzeitschrift Turkuaz vor: "Wir beschäftigen uns damit, was türkische Jugendliche in Europa erleben, mit ihren Interessen und Erwartungen." Sieben Leute sind für beide Medien zuständig, dazu kommen Texte externer MitarbeiterInnen. Die Zeitschriften finanzieren sich großteils über Inserate und liegen in Lokalen, Moscheen und Supermärkten auf.

Yeni Hareket

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"Post" wird einmal monatlich an 535.000 türkische Haushalte in Europa zugestellt und ist damit die auflagenstärkste deutschtürkische Zeitung. In Österreich beträgt die Auflage 200.000 Stück. Zum gleichen Unternehmen gehört die Tageszeitung Türkiye und TGRT EU. TGRT EU wird von Frankfurt am Main aus in deutscher und türkischer Sprache ausgestrahlt.

Post

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Hinter dem Namen AFROCUT steckt die Video- und Filmproduktionsfirma von David Bruckner und Natascha Neulinger. "Wir behandeln in Dokumentarfilmen Themen, die uns am Herzen liegen", informieren sie. AFROCUT hat zum Beispiel für Black Austria den Spot "Leiberltausch" geschnitten. Sie finanzieren sich über Auftragsarbeiten und schneiden Musikvideos und Werbespots.

AFROCUT

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Vesti ist eine serbische Tageszeitung, die in Nordamerika, Australien und Europa erscheint. Jedes Land hat einen eigenen Chronikteil, das Medium ist entweder in lateinischer oder kyrillischer Schrift erhältlich. Weltweit beträgt die Zielgruppe 2,5 Millionen Leser. "Vesti erscheint nicht am Balkan, sondern ist speziell für Ausgewanderte", sagt Bojan Tomic.

Vesti

(jus, derStandard.at, 11. September 2008)

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