Zürich/Wien - Der Kaffee-Unternehmer und Mäzen Klaus J. Jacobs ist tot. Der in Bremen geborene Wahlschweizer erlag in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 71 Jahren einem Krebsleiden, gab die Jacobs Holding bekannt. Der am 3. Dezember 1936 geborene Jacobs übernahm 1970 die Geschäftsführung des Kaffeehandelshauses Joh. Jacobs + Co., das sein Großonkel in der Bremer Altstadt gegründet hatte. Schon 1973 verlegte er den Sitz nach Zürich, 1982 übernahm er die Schweizer Firmen Tobler und Suchard.
Von 1973 bis 1990 prägte der Kaufmann den Schweizer Kaffee- und Schokoladenkonzern Jacobs Suchard, dem er als Vorsitzender der Geschäftsleitung und Verwaltungsratspräsident führte. 1990 musste Jacobs aber scharfe Kritik einstecken, als er die Jacobs Suchard AG an den US-Tabakmulti Philip Morris verkaufte. Auch mit dem Milliardensegen aus dem Philip-Morris-Deal setzte sich der Vater von sechs Kindern aus zwei Ehen nicht zur Ruhe.
1996 fusionierte er seine belgische Callebaut mit der französischen Cacao Barry. Unter Jacobs Führung stieg Barry Callebaut zum weltgrößten Produzenten von Schokolade- und Kakaoprodukten auf. Die Jacobs-Familie kontrolliert den Konzern bis heute.
Zudem schuf Klaus Jacobs 1996 durch die Hochzeit der Westschweizer Adia mit der französischen Ecco den größten Stellenvermittler der Welt, Adecco. Nach einem Machtkampf mit dem französischen Partner Philippe Foriel-Destezet kehrte Jacobs Ende 2005 bei Adecco nochmals an die Schalthebel der Macht zurück. (APA/AP)