Washington - Die japanische Regierung will ihren Militäreinsatz im Irak noch in diesem Jahr beenden. Bis Jahresende sollten die letzten japanischen Luftwaffeneinheiten abgezogen werden, die derzeit von Kuwait aus Güter und Personal in den Irak bringen, sagte Außenminister Masahiko Komura am Donnerstag in Tokio.

Die USA werteten Japans Ankündigung als Beleg dafür, dass sich die Lage im Irak deutlich verbessert habe. Der Abzug Japans sei "ein Resultat des Fortschritts, den wir im Irak gemacht haben", sagte Präsidentensprecher Gordon Johndroe in Washington. Er kündigte an, dass die von den USA geführte internationale "Koalition der Willigen" im Irak bald von einstmals 29 auf "eine Handvoll Länder" schrumpfen werde.

Als Mitglied dieser Koalition hatte Japan zunächst auch Bodentruppen in den Irak entsandt, diese aber bereits 2006 wieder zurückgezogen. Zuletzt waren nur noch japanische Armeeflugzeuge samt etwa 210 Mann Personal im Einsatz. "Nach mehreren Beratungen mit dem Irak sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sich die Lage dort Schritt für Schritt verbessert hat", sagte Außenminister Komura.

In der japanischen Öffentlichkeit ist der Einsatz höchst unpopulär. Es war Japans erste Entsendung von Soldaten in ein Kriegsland seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor Japan hatten bereits Länder wie Spanien und Australien ihren Einsatz im Irak für beendet erklärt.

US-Sprecher Johndroe dankte Japan für seine Rolle als "wichtiger Partner im Kampf gegen den Terror". Die USA seien dafür dankbar: "Japans Opferbereitschaft wird nicht vergessen werden." Johndroe äußerte die Erwartung, dass "in den kommenden 90 Tagen" weitere Partnerländer den Abzug ihrer Truppen aus dem Irak bekanntgeben werden. US-Präsident George W. Bush hatte bereits am Dienstag in einer Rede gesagt, die verbesserte Sicherheitslage im Irak werde es "vielen weiteren Koalitionsländern erlauben, in diesem Jahr ihren Einsatz im Irak abzuschließen". (APA)