Peking - Fünf Tage nach der Schlammlawine, die in Nordchina zahlreiche Menschen in den Tod gerissen sowie Häuser und einen Markt zerstört hat, haben die Behörden bisher 178 Todesopfer bestätigt. Wie viele Menschen noch vermisst werden, blieb weiterhin unklar. Die Schlamm- und Erdmassen am Unglücksort Tashan nahe der Stadt Linfen in der Provinz Shanxi sollen dieses Wochenende weitgehend beseitigt sein, berichteten staatliche Medien am Samstag. Doch gibt es nach Angaben des Krisenstabs große Schwierigkeiten, den Schlamm auch aus zwei Schluchten zu räumen.
Nach dem Dammbruch an einem großen Ablagerungsbecken einer illegal betriebenen Eisenerzgrube war am Montag eine gewaltige Lawine aus Matsch und Rückständen der Bergwerksförderung durch das Tal gerollt und hatte viele Menschen in den Tod gerissen. "Die Leiche meines Bruders haben sie gefunden, aber meine Schwägerin ist weiter vermisst", berichtete der Dorfbewohner Wang Jungang. "Ich hörte ein Getöse draußen. Ich dachte, es ist ein Erdbeben", berichtete die Überlebende Gao Aiying. "Wir sind nach draußen gelaufen und sahen viele Menschen, die von der Lawine verschlungen wurden."
13 Verantwortliche des Bergwerks sind festgenommen worden. Dorfbewohner warfen den Grubenmanagern vor, potenzielle Gefahren des in den 80er Jahren gebauten Dammes direkt oberhalb des Ortes ignoriert zu haben. (APA/dpa)