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Die Kindersterblichkeit ist insgesamt zurück gegangen, die angepeilten Ziele werden allerdings nicht erreicht.

Foto: REUTERS/Rupak De Chowdhuri

New York/Genf - Der Versuch, die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren zu verringern, ist laut Unicef großteils nicht so erfolgreich wie geplant. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kindersterblichkeit seit 1990 zwar um 28 Prozent gesunken ist. Die Organisation warnt aber, dass viele der ärmeren Länder die Milleniumsentwicklungsziele nicht erreichen werden.

Ziel war es, bis 2015 eine Senkung um zwei Drittel zu erzielen. Am schlimmsten ist die Situation in den Ländern südlich der Sahara und Südasien. Weltweit starben im vergangenen Jahr 9,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Details der Studie wurden in The Lancet veröffentlicht.

Höchste Kindersterblichkeit in Sierra Leone

In Mittel- und Osteuropa, Lateinamerika, der Karibik, Ostasien und den Ländern des Pazifik ist es gelungen, die Sterberaten um mehr als 50 Prozent zu reduzieren. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Todesfälle in West- und Zentralafrika um nur 18 Prozent gefallen. In den Ländern südlich der Sahara waren es 21 Prozent, in Ost- und Südafrika immerhin 26 Prozent. In Sierra Leone, dem Land mit der weltweit höchsten Kindersterblichkeit in dieser Altersgruppe, starben 262 von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag. In industrialisierten Ländern liegt dieser Wert bei sechs Kindern pro 1.000 Lebendgeburten.

Laut Unicef gibt es Entwicklungsländer wie Haiti, Eritrea oder Turkmenistan, die entscheidende Fortschritte erzielen konnten. Die aktuelle Studie wird anlässlich des 30. Jahrestages der Alma-Ata-Deklaration veröffentlicht, um erneut auf die gefährliche Lage der Kinder dieser Welt aufmerksam zu machen. Unterernährung spielt heute bereits bei einem Drittel der Todesfälle eine Rolle. Auch HIV und Aids haben einen entscheidenden Einfluss auf die Kindersterblichkeit gehabt.

Bessere HIV-Prävention

Der Tod der Eltern und Krankheiten machen es laut BBC noch schwerer, genaue Zahlen zu erheben. Eine bessere HIV-Prävention sollte laut Unicef jedoch helfen die Überlebenschancen der Kinder zu verbessern. In Botswana, Lesotho and Swasiland beginnen die Zahlen der HIV-Aids bedingten Todesfälle bei den Kindern unter fünf Jahren langsam zurückzugehen. Dank Interventionen in manchen Bereichen wie der Immunisierung oder der Verteilung von Moskitonetzen waren die Bemühungen erfolgreich. Bei der Behandlung von Lungenentzündungen und Durchfall sieht es dagegen erheblich schlechter aus. (pte/red)