Taipeh  - Weil er den ehemaligen taiwanesischen Präsidenten Chen Shui-bian in den Hintern getreten haben soll, ist ein Peking-treuer Aktivist angeklagt worden. Dem Taiwanesen Su An-sheng, der einer für die Wiedervereinigung mit China eintretenden Gruppe angehört, droht nach Angaben des Büros der Staatsanwaltschaft von Taipeh eine viermonatige Gefängnisstrafe. Er soll Shen im Juli einen Tritt ins Gesäß verpasst haben, als der Ex-Präsident in einen Gerichtssaal ging. Für die Tat wollte sich Su nicht entschuldigen.

In dem Gericht wurde damals über die Verleumdungsklage von fünf pensionierten Armee-Offizieren verhandelt, denen Chen vorgeworfen hatte, sich bereichert zu haben. Der Ex-Präsident wurde vergangene Woche vom Vorwurf der Verleumdung freigesprochen. Allerdings steht er demnächst in einer anderen Angelegenheit vor Gericht: Zusammen mit seiner Frau und weiteren Angeklagten wird ihm Geldwäsche vorgeworfen. Außerdem laufen gegen Chen Ermittlungen wegen der Unterschlagung von Staatsgeldern. (APA/AFP)