Klagenfurt - Laut aktuellen Studien haben Mädchen im Sport nicht die gleichen Zugangsbedingungen wie Burschen. Während Jungs bereits im Kleinkindalter "kicken" und später regelmäßig (Mannschafts-)Sport betreiben, wählen Mädchen häufiger ästhetische Sportarten (wie zum Beispiel Ballett, Reiten, etc.). Betrachtet man andererseits die Vergabe von Sportförderungen näher, so stellt man fest, dass mehr als zwei Drittel der öffentlichen Mittel in männerdominierte Sportarten fließen. Das Symposium "Gender und Sport", das am 23. September an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt stattfindet, widmet sich dieser Problematik ausführlich.
Ein großer Teil des Symposiums beschäftigt sich mit dem Ansatz des Gender Mainstreaming, dessen Ziel es ist, bedürfnisgerechte Rahmenbedingungen für die weibliche und männliche Bevölkerung zu schaffen. Grundlage dafür ist eine Untersuchungen der Ist-Situation nach Gender-Aspekten, um darauf aufbauend Verbesserungen zu schaffen. Um Sport und Gender in Zukunft zu vereinen, ist es wichtig, eine breite Diskussion
über Kosten von Sportaktivitäten, Leistbarkeit sowie Bedürfnissen der Bevölkerung
zu initiieren. Das Symposium soll dazu beitragen Maßnahmen zur politischen Steuerungsmöglichkeit zu erarbeiten. Ergebnis sollen Perspektiven für einen gendergerechten Zugang mit dem Ziel einer Motivationssteigerung zur Sportausübung für Mädchen und Burschen sein.
Programm
Dienstag, 23.September 2008, Beginn 9.00 Uhr:
Eröffnungsworte: FB DSC Helga Grafschafter, Gender Mainstreaming-Beauftragte
Referat für Frauen und Gleichbehandlung des Landes Kärnten
Begrüßungsworte: Dr.in Jutta Menschik,Vizerektorin der Alpen-Adria Universität Klagenfurt
Eingangsstatment: Dr.in Ute Liepold
09.30 Uhr: Die aktuelle Situation der Frauen im Universitätssport.
Mag. Franz Preiml, Direktor des Universitätssportinstituts Klagenfurt
10.00 Uhr Mädchen bleiben am Ball. Dr.in Edith Schlaffer. Leiterin des Instituts Frauen-ohne-Grenzen, Wien
11.00 Uhr Zur Geschlechterordnung in den Sportmedien - Traditionelle Stereotype und Irritationen. Dr.in Bettina Rulofs, Deutsche Sporthochschule Köln
12.00 Uhr Das Geschlecht läuft immer mit - Gender in Schule und Schulsport.
Dr.in Rosa Diketmüller, Zentrum für Sportwissenschaften, Universität Wien
13.00-15.00 Uhr Mittagspause
Begrüßungsworte: Frauenreferentin Nicole Cernic und Sportreferent Dr. Peter Kaiser
Mag.a Kirstin Mertlitsch, GFin Zentrum für Frauen und Geschlechterstudien
Alpen-Adria Universität Klagenfurt
15.00 Uhr Politik und Antipolitik? Männlichkeit, Fußball und das politische Feld.
Dr. Georg Spitaler, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien
16.00 Uhr Gendering in Sportstrukturen? - Eine Frage von Chancengleichheit
und Qualität in Vereinen und Verbänden.
Dr.in Rosa Diketmüller
17.00 Uhr Diskussion und Ausblick
19.30 Uhr Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Kärntner Tageszeitung
Wie männlich ist der Sport?
Frauenreferentin Nicole Cernic und Sportreferent Dr. Peter Kaiser
Dr.in Rosa Diketmüller (Sportwissenschafterin Wien)
Dr.in Bettina Rulofs (Sportwissenschafterin Köln)
Dr. Walter Ludescher (Fussball-Experte)
Mag.a Betina German (Leichtathletik-Staatsmeisterin)
Moderation: Dr.in Ute Liepold und Chefredakteur der KTZ Mag. Ralf Mosser (red)