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Grafik: APA

Wien - Auf Flughäfen kommt eine Übernahmewelle zu. Jährlich sollte es zu 10 bis 15 Übernahmen oder Beteiligungen kommen, prognostiziert die Beratungsgesellschaft A.T. Kearney. Investoren können mit Renditen zwischen 10 und 15 Prozent rechnen, bei Projekten in China, Indien oder dem Mittleren Osten seien auch bis zu 20 Prozent möglich.

Durch den Weiterverkauf von Flughäfen oder deren Anteilen optimieren Investoren die Portfolios, hieß es am Montag in einer Aussendung des Unternehmens. Als Anleger sind Flughafenbetreiber, Projektentwickler und Finanzinvestoren tätig. In den kommenden fünf Jahren erwartet A.T. Kearney ein durchschnittliches jährliches Transaktionsvolumen von 6 bis 8 Mrd. Euro.

Kurz- bis mittelfristig würden sich in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal oder Tschechien "attraktive" Möglichkeiten ergeben, die auf Privatisierung oder Portfoliooptimierung zurückzuführen sind. In China oder Indien und dem Mittleren Osten stellen vor allem das Verkehrswachstum und die damit verbundenen Flughafenprojekte Investmentchancen dar.

Kostendruck

Da in den kommenden Jahren der Kosten- und Preisdruck auf die Flughäfen weiter steigt, sollten die Airports vor allem im Bereich "Non Aviation" (zB. Einnahmen aus der Vermietung von Retail- und Gastronomieflächen) ihre Umsätze und Gewinne ankurbeln, so der Experten-Ratschlag.

In den vergangenen Jahren sei bereits zu beobachten gewesen, dass der Umsatzanteil von Non Aviation fast überall gestiegen ist. So erwirtschaftet der Flughafen in der norwegischen Hauptstadt Oslo bereits 58 Prozent des Umsatzes in diesem Bereich, in London-Gatwick macht der Nicht-Flug-Anteil 56 Prozent aus. Um den Erfolg im Retailbereich zu steigern, sollte der Passagierkontakt verbessert und das Angebot flexibler werden, so der Tipp. Durch diese Maßnahmen könnten die Umsätze um bis zu 50 Prozent wachsen.

Aber nicht nur die Passagiere sondern auch die Mitarbeiter, Abholer oder Anrainer sollen dazu motiviert werden, am Flughafen einzukaufen. Mit neuen Konzepten könnten hier immerhin doppelt so hohe Mieteinnahmen wie in Innenstadt-Malls erzielt werden, so A.T. Kearney. Die geplante Airport City Mall in Frankfurt und das Factory Outlet Center im australischen Brisbane sind laut der Beratungsgesellschaft Beispiele für "starke eigenständige Landside-Konzepte". (APA)