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Der Erdapfel ist vielseitig verwendbar und sehr gesund.

Wien - Die Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat 2008 zum "Internationalen Jahr des Erdapfels" ausgerufen, um die enorme Bedeutung dieser Frucht im Kampf gegen Hunger, Armut und Umweltgefahren ins Bewusstsein der Weltbevölkerung zu rücken. Erstmals wurde zu Erntebeginn in unseren Breiten auch ein eigener "Tag des Erdapfels" - am 18. September - ausgerufen.

Doppelwirkung

Paradoxerweise kann der Erdapfel nicht bloß symbolisch sowohl gegen den Hunger und die Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern wirken, sondern auch in der westlichen Überflussgesellschaft gegen Übergewicht und zur Unterstützung einer ausgewogenen Ernährung eingesetzt werden.

Erdäpfel sind sehr anpassungsfähig, sie gedeihen fast überall und sind in den Steppen der Ukraine genauso zu finden wie in den subtropischen Tiefländern Indiens oder in den Anden in Peru. Das ursprüngliche Reisland China ist mittlerweile der größte Erdapfel-Produzent der Welt.

Der Selbstversorgungsgrad mit Erdäpfeln liegt in Österreich bei 96 Prozent, der Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 54 Kilogramm. Hierzulande wird diese Feldfrucht auf 13.500 Hektar angebaut. Rund 50 Prozent davon tragen das AMA-Gütesiegel. Hauptanbaugebiete sind Niederösterreich und Oberösterreich.

Wenig Kalorien und viel Vitamin C

Eine Portion Erdäpfel (15 dag) hat nur 107 Kilokalorien, die gleiche Menge Reis gekocht hat 170 Kilokalorien und Nudeln 260 Kilokalorien. Erdäpfel schmecken auch, im Gegensatz zu Reis und Nudeln, wenn ihnen beim Kochen wenig Salz zugeführt wird. Erdäpfel haben somit niedrige Natriumwerte bei gleichzeitig hohen Kaliumwerten. Sie wirken dadurch entwässernd, sind also ideal zum Abnehmen und entlasten das Herz-Kreislaufsystem. Eine Portion Erdäpfel mit etwa 25 dag liefert beinahe die Hälfte des Tagesbedarfes an Vitamin C. Die Früchte werden das ganze Jahr über gegessen und eignen sich ideal zur Vitamin-C-Versorgung vor allem im Winter. Sie werden wegen dieser Eigenschaft auch "Zitronen des Nordens" genannt.

Eisen und Eiweiß

Reis, Nudeln und Erdäpfel enthalten ungefähr gleich viel Eisen. Dieses kann aber nur über Vitamin C gut vom Körper aufgenommen werden. Reis und Nudeln enthalten kaum Vitamin C, Erdäpfel sind hier im Vorteil. Auch wenn sie nur relativ wenig Eiweiß enthalten, so ist dieses dennoch sehr wertvoll und zudem leicht verdaulich. Die biologische Wertigkeit des Eiweißes in einem Lebensmittel ist ein Maß dafür, wie gut ein Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgesetzt werden kann. Je höher der Anteil an essenziellen Aminosäuren ist, desto geringer ist die Eiweißmenge, die benötigt wird, um den täglichen Bedarf zu decken. Gemeinsam mit Eiern erreichen Erdäpfel die höchste biologische Wertigkeit. (red)