Kiew - Die ukrainische Premierministerin Julia Timoschenko will offenbar gemeinsam mit dem prowestlichen Block Litwin und der Partei "Unsere Ukraine" von Präsident Viktor Juschtschenko eine neue Koalition bilden. Nachdem am Wochenende die Zehn-Tage-Frist, innerhalb derer die "orange Koalition" ihren Streit beilegen hätte müssen, ohne Ergebnis verstrichen ist, wird heute offiziell der Bruch der Koalition besiegelt.

Ukrainische Agenturen berichteten, Timoschenko wolle mit dem Block Litwin eine Koalition eingehen. Dies reicht allerdings nicht für die Mehrheit. Ob Juschtschenko neuerlich mit Timoschenko koalieren will, ist zweifelhaft.

Der Präsident fordert die Rücknahme der Abstimmung, die zum Bruch geführt hatte. Timoschenko hatte gemeinsam mit der prorussischen Partei der Regionen und den Kommunisten den Partner "Unsere Ukraine" überstimmt. Hauptursache für die Kündigung der Koalition durch Juschtschenko war aber, dass Timoschenko sich weigerte, den russischen Einmarsch in Georgien zu verurteilen. (ved/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2008)