Genf/Khartum - Im Sudan hält das Töten von Zivilisten durch Regierungssoldaten und Rebellen weiter an: Auch Folter und willkürliche Festnahmen sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen an der Tagesordnung. Die Situation sei düster, was die Menschenrechte angehe, sagte am Montag die UNO-Ermittlerin Sima Samar. Zu Verstößen käme es nicht nur in der westsudanesischen Unruheprovinz Darfur sondern auch in anderen Landesteilen, wie etwa dem Süden. Samar forderte eine unparteiische, transparente und umfassende Untersuchung sämtlicher Vorwürfe.

Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten unterdessen, im Norden Darfurs seien Tausende Menschen aus ihren Häusern geflüchtet, weil sich sudanesische Soldaten und Rebellen heftige Kämpfe geliefert hätten. Ganze Dörfer seien verlassen und die Menschen von Hilfe abgeschnitten. Nach Angaben von Rebellen dauerten die Gefechte noch am Montag an.

Niedergebrannte Dörfer

Die in Frankfurt ansässige Hilfsorganisation Partner Aid International teilte mit, Augenzeugen hätten Helfern vor Ort von vier niedergebrannten Dörfern südwestlich der Ortschaft Tawila berichtet. Auch eine Praxis der Organisation sei am Sonntag in Brand gesteckt worden. Die Friedenstruppe der UNO und der Afrikanischen Union (AU) teilte vergangene Woche mit, die Regierung habe ihr den Zutritt zu Gebieten verwehrt, in denen angeblich gekämpft werde.

In der Provinz verfolgen arabisch-stämmige Milizen mit Unterstützung der Regierung lokale Bevölkerungsgruppen. Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden in Darfur bei über fünfjährigen Kämpfen mindestens 200.000 Menschen getötet und mehr als zwei Millionen vertrieben. (APA/Reuters)