Harare - Die neue Führung in Simbabwe erwartet von Großbritannien Entschädigungszahlungen für die Enteignungen von Landbesitzern während der Kolonialzeit. Präsident Robert Mugabe, der designierte Premierminister Morgan Tsvangirai und der Chef einer Splittergruppe, Arthur Mutambara hätten sich darauf geeinigt, die ehemalige Kolonialmacht in die Pflicht zu nehmen, heißt es in dem Abkommen über die Machtteilung, dass die drei Politiker am Montag unterzeichneten. Demnach soll Großbritannien "die Hauptverantwortung" für die Finanzierung der Landreform übernehmen. Dabei sollen enteignete Landbesitzer Entschädigung erhalten, außerdem sollen neue Farmen unterstützt werden.

Die frühere Regierung von Simbabwe hatte Großbritannien vorgeworfen, sich um die Einhaltung eines Abkommens von 1979 zu drücken. Damals hatten sich die scheidende Kolonialmacht gegenüber den Unabhängigkeitskämpfern um Mugabe verpflichtet, den Rückkauf enteigneten Landes zu unterstützen, wenn die neuen, weißen Besitzer zum Verkauf bereit sind. 1998 hatte jedoch der frühere britische Premierminister Tony Blair gesagt, seine Regierung sei nicht verantwortlich für Zusagen aus der britischen Kolonialzeit. Seit dem Jahr 2000 begannen in Simbabwe schließlich mit Billigung der Regierung die Vertreibungen weißer Landbesitzer von ihren Farmen. (APA)