Crossover Chromium: Der Google-Browser unter Mac OS X

Grafik: Codeweavers

Rund zwei Wochen ist es her, da hat Google mit einem neuen Browser die Softwarewelt überrascht: Google Chrome nennt sich der frische Herausforderer für Internet Explorer, Firefox und Co. Doch während Windows-BenutzerInnen seitdem mit einer ersten Beta von Chrome experimentieren können, bleiben Linux- und Mac-UserInnen bislang ohne eigene Version der Software.

Portierung

Zwar verspricht der Hersteller künftig auch eine Portierung auf diese System, wann es allerdings so weit sein wird, lässt man derzeit noch offen. Immerhin steht der Source Code des Programms zur Verfügung, und so gibt es zumindest theoretisch die Möglichkeit eine Portierung selbst vorzunehmen bzw. dabei zu helfen.

Crossover

Ein Umstand, den man sich beim Softwarehersteller Codeweavers zu Nutze gemacht hat: Mit Crossover Chromium hat man nun einen eigenen Ableger des Google-Browsers für Linux und Mac-System veröffentlicht. Die Geschwindigkeit der Portierung ergibt sich daraus, dass man sich des von Codeweavers maßgeblich mitentwickelten Windows-API-Nachbaus Wine bedient hat, diesee lenkt Zugriffe auf das Microsoft-Betriebssystems auf entsprechende Linux/Mac-Funktionen um.

Experiment

Als Basis hat man den Source-Code des Chromium-Projekts verwendet, konkret den Build 21 verwendet. Vom Einsatz als Default-Browser raten allerdings selbst noch die EntwicklerInnen von Codeweavers ab, die jetzige Version sei eher als Demo für die Fähigkeiten von Wine zu verstehen. Eine Einschätzung, die sich in einem kurzen Test bestätigt, zwar funktioniert der Browser prinzipiell problemlos, an einigen Stellen sind aber noch kleinere Bugs zu bemerken, etwa bei der falschen Darstellung von Interface-Elementen. Auch gibt es keine Auto-Update-Funktion wie bei Google Chrome.

Zweifel

Unterdessen tauchen ernsthafte Zweifel daran auf, dass es in absehbarer Zeit native Mac- und Linux-Versionen von Google Chrome geben wird. So offenbart der Blick auf den Source Code, dass hier noch einiges an Arbeit ansteht, Google sich augenscheinlich bislang beinahe ausschließlich auf die Windows-Version konzentriert hat.

Entfernt

Ein Umstand, den das Unternehmen auf den Chromium-Projektseiten indirekt selbst eingesteht: Hier heißt es im Zusammenhang mit der Mac OS X-Portierung, dass diese derzeit noch "Work-in-progress" sei, und zwar "deutlich näher am Anfang als am Ende". Ähnliches gilt auch für die Linux-AusführungE. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 16.09.2008)