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Eine spanische Goldmünze, drei portugiesische Silbermünzen und ein Zirkel aus dem vor Namibias Küste gesunkenen Schiffswrack. Archäologen gehen davon aus, dass das Segelschiff aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Foto: AP/Namdeb Diamond Corporation

Windhuk - Im April dieses Jahres entdeckten Diamantensucher vor der Küste Namibias ein historisches Wrack voller wertvoller Frachtstücke. Nun konnte das gesunkene Schiff von Archäologen als portugiesisches Segelschiff aus dem 16. Jahrhundert identifiziert worden. Das Wrack hatte mehr als 2.000 Goldmünzen sowie 1,4 Kilogramm Silbermünzen an Bord, gab die namibische Regierung am Dienstag bekannt. Die Experten glaube, dass es sich um das älteste Schiffswrack im südlichen Afrika.

Bereits zuvor war bekanntgeworden, dass auch Elfenbein, Schwerter, Navigationsbesteck und Kanonen zur Fracht gehörten. Das Schiff hatte sich vor über 400 Jahren auf dem Weg nach Asien befunden, als es sank.

Seine ersten Überreste waren bei der Vorbereitung des Meeresgrunds vor der Küste des Wüstenstaates für eine Unternehmung der namibisch-südafrikanischen Diamantengesellschaft Namdeb entdeckt worden. Zwei von Namdeb beauftragte Archäologen hatten das Wrack zunächst gesichert. Der Namibische Denkmalrat hatte das Wrack als Namibias wichtigsten archäologischen Fund des Jahrhunderts bezeichnet, der von "immensem nationalen und internationalen Interesse" sei.

Ältestes Schiffswrack

Nach ersten Schätzungen handelt es sich um das älteste Schiffswrack im südlichen Afrika. In Spekulationen wurde es mit dem portugiesischen Forscher Bartholomäus Diaz in Verbindung gebracht. Diaz hatte 1488 als erster Europäer auf der Suche nach einer neuen Passage von Europa nach Asien mit seiner Besatzung beim Kap der Guten Hoffnung Afrikas Südspitze umsegelt.

In diesem Monat werden Geologen und Archäologen aus Portugal, den USA und Spanien unter Leitung des deutschen Experten Bruno Wertz vier Wochen die Fundstelle untersuchen. Die an Diamanten reiche Küste der früheren Kolonie Deutsch-Südwestafrika gilt als tückisch und wurde im Laufe der Jahrhunderte vielen Schiffen zum Verhängnis. (APA/red)