Quasi unter Patronanz von Helmut Qualtinger wurde die dritte Staffel der Standard-DVD-Edition vorgestellt.

Foto: Heribert Corn

Wien - Die DVD-Reihe "Der österreichische Film", vom Unternehmer Georg Hoanzl, dem Filmarchiv Austria und dem STANDARD 2006 gemeinsam initiiert, geht in ihre nächste Runde - und dies mit inzwischen über 500.000 verkauften Exemplaren im Rücken. Vor zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertretern der heimischen Filmbranche wurde die mittlerweile dritte Staffel am Dienstagvormittag im Wiener Metro-Kino präsentiert.

Nach aktuellen Zahlen sei mit der Edition "Der österreichische Film" bereits jetzt eine Steigerung des DVD-Marktanteils heimischer Produktionen auf sechs Prozent erreicht, so Hoanzl. Zwölf bis 18 sind sein Fernziel. Der DVD-Verkauf habe in der "Wertschöpfungskette" das Kino längst überholt. Dass die Edition hinsichtlich der Vermittlung österreichischen Filmschaffens eine zentrale Rolle spiele, betonte Kulturministerin Claudia Schmied (SP).

Außerdem nutzte sie, ebenso wie der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP), die Gelegenheit, um weitere Maßnahmen zur Förderung des heimischen Films bekanntzugeben: Neben der bereits bekannten Erhöhung des laufenden Budgets des Österreichischen Filminstituts (ÖFI) werde weiters der Neubau des Nitrofilmdepots vom Filmarchiv Austria in Laxenburg mit 313.000 Euro unterstützt (40 Prozent der Gesamtkosten) und die Mittel der Bundesförderung für Programmkinos um insgesamt 120.400 Euro aufgestockt.

Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts (ÖFI), wagte einen Ausblick auf kommende Highlights und künftige DVD-Kandidaten. "Der österreichische Film befindet sich im Aufwind", resümierte Teichmann. "Diesen Satz sagen zu können, darauf freue ich mich schon lange."

Die nun vorgestellte Staffel besteht aus 25 DVDs. Darauf finden sich 26 Lang- und 13 Kurzfilme - von Stefan Ruzowitzkys Oscar-prämiertem Die Fälscher bis zu einer Auswahl von Arbeiten des Filmavantgardisten Dietmar Brehm, von Harald Sicheritz Comedy Poppitz bis zu Harald Friedls leiser Wien-Dokumentation Aus der Zeit.

Außerdem habe man, so die Kuratoren Ernst Kieninger (Filmarchiv Austria) und Claus Philipp, ehemaliger Leiter des STANDARD-Kulturressorts und nunmehr Geschäftsführer des Wiener Stadtkinos, diesmal auch den historischen Rahmen erweitert und insgesamt drei bedeutende Werke des heimischen Stummfilmschaffens aus den 1920er-Jahren aufgenommen. Dazu kommt zunächst die zehnteilige Sonder-Edition zu Helmut Qualtinger - er wäre am 8. Oktober 80 geworden. Weitere Projekte sind laut STANDARD-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann geplant. (Isabella Reicher/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. 9. 2008)