Wenn das Futter knapp wird, werden Trottellummen zu Kükenmördern. Allerdings töten sie nicht ihren eigenen Nachwuchs, sondern den ihrer Nachbarn. Im vergangenen Jahr beobachteten Forscher der britischen Universität Leeds mehrere hundert dieser oft tödlichen Attacken in einer Kolonie der Seevögel auf der schottischen Isle of May.

Mehr als zwei Drittel der Trottellummen-Küken, die im vergangenen Jahr starben, kamen auf diese Weise ums Leben.Dies sei ein dramatischer Anstieg, berichten die Biologen im Fachmagazin Biology Letters (online vorab) der britischen Royal Society. Seit 30 Jahren werde die Kolonie beobachtet, und bis zum Vorjahr habe es nur wenige Morde gegeben. (dpa, red/DER STANDARD, Printausgabe, 17.9.2008)