Wien - Eigentlich, sagt Frederic Mann, sei alles in Ordnung. Denn dass auf skykitchen.at für dieses Wochenende kein Programm für seinen Club "Skykitchen" angekündigt wird, "bedeutet nichts". Zumindest, präzisiert der 24-Jährige, heiße das nicht, dass der Club im siebenten Stock eines leerstehenden Bürohauses auf der Alserbachstraße  schon nach der ersten Woche das Zeitliche gesegnet habe: "Wir sperren am Donnerstag auf. Bestimmt."

Freilich gibt es dazu auch andere Meinungen. Schließlich fehlen (DER STANDARD berichtete) dem in Wien als "heiß" geltenden Club die nötigen Genehmigungen: Das vergangene Party-Wochenende (genauer: Donnerstag-, Freitag- und Samstagnacht) bestritt man mit einem amtlichen Provisorium.

Kein Antrag

Für dieses Wochenende, heißt es im Bezirksamt, liege bislang nicht einmal ein Antrag vor. Die Clubbeitreiber betonen zwar, heute, Mittwoch, im Rathaus einen Termin zu haben ("eine reine Formsache", sagt Mann), aber "dass sich da bis Donnerstag ein Bescheid ausgeht halte ich für illusorisch", erklärt Sascha Göbel, Büroleiter von Alsergrunds Bezirksvorsteherin Martina Malyar (SP). Göbel meint das bedauerend: Es lägen nämlich weder dem Bezirk noch dem Bürgerdienst Anrainerbeschwerden vor - und vor Ort hätten Polizei und Vertreter des Bezirkes "de facto nichts zu beanstanden gehabt."

Geplant war, dass es die "Skykitchen" ein halbes Jahr geben soll. Bis dahin soll Klarheit darüber herrschen, ob das Haus im Besitz der "Conwert"-Immobilien AG ein Hotel wird. Mann ist im Hauptberuf (freier) Mitarbeiter der von Günther Kerbler gegründeten "Conwert" - und in Wiens Jung-Szene gut vernetzt: So macht die Tochter des Grünen-Politikers Christoph Chorherr die Club-Pressearbeit.

Sechsstellige Summe für Schallschutz und Deko

Mann und seine Freunde investierten privat eine sechsstellige Summe in Schallschutz und Deko. Daher könne er sich "schon aus wirtschaftlichen Gründen" nicht von der Idee der Tanzküche verabschieden. Und "weil es Spaß macht, einen eigenen Club zu haben" träumt Mann lieber von der Zukunft: "Natürlich wäre es fein, wenn wir nach einem halben Jahr weiter machen könnten." (Thomas Rottenberg, Der Standard Print-Ausgabe, 17.09.2008)