Thomas Geierspichler holt nach...

Foto: Franz Baldauf

...Bronze über 800 Meter Gold im Marathon.

Foto: Franz Baldauf

Peking - Thomas Geierspichler hat am Mittwoch mit einer beeindruckenden Leistung im Marathon aus österreichischer Sicht für den abschließenden Höhepunkt bei den Paralympics in Peking gesorgt. Der 32-jährige Rennrollstuhl-Fahrer gewann in der Klasse T52 den Bewerb über 42,195 km in der Weltrekordzeit von 1:40:07 Stunden vor den Japanern Hirokazu Ueyonabaru (3 Sekunden zurück) und Toshiro Takada (13 zurück). Der Salzburger, der sich zuvor Bronze über 800 m gesichert hatte, schraubte damit die Zahl der durch ÖPC-Aktive eroberten Medaillen auf sechs.

Geierspichler verbesserte seine eigene Marathon-Bestmarke um mehr als dreieinhalb Minuten, nachdem er vor zwei Jahren in Padua in 1:43:45 ebenfalls Weltrekord fixiert hatte. Mit seiner Ausbeute von Peking hat er seine Edelmetallsammlung bei Paralympischen Spielen auf acht Stück vergrößert. 2004 in Athen hatte der Athlet aus Anif Gold über 1.500 m, Silber über 5.000 m, 800 m und im Marathon sowie Bronze über 400 m geholt und 2000 in Sydney Bronze im Marathon eingefahren.

"Ich kann gar nicht glauben, dass das alles Wirklichkeit ist. Ich muss das erst einmal realisieren", meinte Geierspichler, der im Marathon nach den Rängen drei (Sydney) und zwei (Athen) auf dem Podest ganz oben stand. "Ich bin sehr stolz und überglücklich. Marathon ist die Königsdisziplin, die Disziplin für richtige Männer, und da Gold zu machen, ist natürlich ein Traum." Geierspichler ist seit einem 1994 erlittenen Autounfall gelähmt.

Das Team des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC) schloss die Spiele der Behindertensportler in Peking mit viermal Gold - Geierspichler sowie Andrea Scherney (Weitsprung ), Andreas Vevera (Tischtennis), Wolfgang Schattauer (Handbike) - sowie je einmal Silber durch Wolfgang Eibeck (Rad-Einzelzeitfahren), der nun schon bei fünf Paralympics in Serie erfolgreich war, und Bronze durch Geierspichler ab. Das ergab in der Medaillenbilanz den 33. Rang. Nummer eins war China mit 211 Medaillen.

Teammanager Walter Pfaller zog eine sehr positive Bilanz. "Wir haben bewiesen, dass wir eine starke Nation sind. Vor allem machen wir die Medaillen breit gefächert in vielen Disziplinen. Darauf werden wir aufbauen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir noch weiter nach vorne kommen werden."

Bei der Schlussfeier am Mittwochabend vor 91.000 Zuschauern im voll besetzten "Vogelnest" trug Andrea Scherney die rot-weiß-rote Fahne. Die Wienerin beendete in Peking ihre paralympische Karriere mit dem Sieg im Weitsprung, ihrer insgesamt dritten Goldmedaille. Das erfolgreiche ÖPC-Team wird am Donnerstagabend (18.15 Uhr) in Wien-Schwechat empfangen. (APA)