Brüssel - 2009 wird in der Europäischen Union das EU-Parlament und die Kommission neu gewählt. Die europäische Frauenlobby (EWL) hat aus diesem Anlass die Aktion "50/50 Kampagne für Demokratie" ins Leben gerufen, um länderübergreifend für eine ausgewogene Repräsentanz von Frauen bei den europäischen VolksvertreterInnen zu kämpfen.

In Österreich wird die Aktion des europäischen Dachverbandes von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Frauenministerin Heidrun Silhavy und der österreichischen EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner unterstützt. Auch der österreichische Frauenring befürwortet die Initiative. "Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2009 sowie bei der Besetzung der neuen Europäischen Kommission müssen Frauen und Männern zu gleichen Teilen vertreten sein. Kein Land kann es sich leisten, auf Qualität zu verzichten", forderte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings am Dienstag in einer Aussendung. 

Im Rahmen der "50/50 Kampagne für Demokratie" werden Aktivitäten in ganz Europa gesetzt. Konkret fordert die Kampagne Parteien, Regierungen, Parlamentarierinnen und Parlamentarier dazu auf, von ihrer Macht Gebrauch zu machen und Wahllisten, Kandidaturen für die Europäischen Kommission und andere Entscheidungspositionen zur Hälfte mit Frauen zu besetzen. Außerdem bietet die Kampagne interessierten Organisationen und BürgerInnen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.

"77 Prozent der Mitglieder des Europäischen Parlaments und 66 Prozent der europäischen KommissarInnen sind Männer. Gerechte Demokratie in Europa erfordert, dass Europäerinnen und Europäer, Frauen und Männer, gleichberechtigt in Entscheidungsprozessen, die unser aller Leben betreffen, einbezogen sind", so Pölzlbauer abschließend. (red)