Washington - Die Eisfläche in der Arktis ist in diesem Sommer auf 4,52 Millionen Quadratkilometer zusammengeschmolzen - den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Das berichteten am Dienstag in den Wissenschafter der US-Raumfahrtbehörde NASA und des National Snow and Ice Data Center der USA.
Die Messungen per Satellit starteten im Jahr 1979 - errechnet man aus den jährlichen Ausdehnungen seit damals den Durchschnittswert, liegt die Eisfläche heuer um 33 Prozent darunter. Nur einmal war die arktische Eisfläche während der Sommermonate geringfügig stärker zusammen geschrumpft: und zwar im vorigen Jahr. Klimatologe Walt Meier vom Snow and Ice Data Center: "Wir liegen weit unter allem, was wir in der Vergangenheit hatten."Außer einem Kanal in der Nordwestpassage, die sich bereits 2007 öffnete, lag heuer auch die Nordostpassage entlang der sibirischen Küste offen.
Meier sieht den Negativ-Trend eindeutig bestätigt, da sich 2008 insgesamt als relativ kühles Jahr erwiesen hat. 2007 habe sich die Eisschmelze in einem "perfekten Sturm" von Bedingungen - warme Lufttemperaturen, klarer Himmel und Winde, die das Eis gleichsam vor sich hertrieben - abgespielt. Heuer gab es keine solchen die Eisschmelze begünstigenden Winde - "und trotzdem kamen wir ziemlich nahe an den Rekord heran", so Meier. Von einer Erholung wegen der heuer minimal größeren Eisfläche könne daher keine Rede sein. (red)