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Spielen und jeden Tag eine Stunde Bewegung soll die Kinder vor Übergewicht schützen

Foto: APA/dpa/Felix Heyder

Wien - Die Wiener Ärztekammer hat heuer das "Jahr der Gesundheitsvorsorge" ausgerufen - und für jedes Quartal einen Schwerpunkt festgelegt. Aktuell steht nun das Thema "Bewegung und Ernährung" im Mittelpunkt. Bei der Ankündigung der Kampagne wies Kammerpräsident Walter Dorner auf eine ganz spezielle Zielgruppe hin: Kinder. Denn diese werden offenbar immer dicker.

Diabetes und hohes Cholesterin

"Kinder leiden zunehmend an Übergewicht", warnte Dorner. Schon Elf- bis 15-Jährige haben demnach mit einem erhöhten Cholesterinwert und zu hohem Blutdruck zu kämpfen. Auch mit Diabetes sind Jugendliche laut Ärztekammer immer früher konfrontiert. Dicke Kinder, so hieß es, seien die kranken Erwachsenen von Morgen.

Bewegung und ausgewogene Ernährung

"Wir wollen jetzt nicht die Mahner mit dem erhobenen Zeigefinger sein", betonte der Ärztekammerpräsident. Stattdessen soll zu einer Änderung des Lebensstils motiviert werden. Und, so hofft Dorner, der Nachwuchs könnte auch die Eltern positiv beeinflussen. Empfohlen wird, dass Kinder an drei bis vier Tagen pro Woche den Nachmittag oder Abend zum Spielen - allerdings nicht vor dem PC - nutzen und täglich eine Stunde Bewegung machen. Dazu solle ein ausgewogene Ernährung kommen.

Gesunder Lebensstil auch für Erwachsene

Doch nicht nur Kinder sind betroffen: Laut Norbert Bachl vom Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien werden weltweit bereits 1,6 Milliarden Erwachsene als übergewichtig eingestuft. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, so Bachl, dass die Zahl 2015 auf 2,3 Milliarden ansteigen wird. 400 Millionen Erwachsene gelten als fettsüchtig.

Im Rahmen der aktuellen Kampagne der Ärztekammer wird eine "Checkliste für einen gesunden Lebensstil" verteilt. Darin sind ausführliche Bewegungs- und Ernährungstipps für Erwachsene - und explizit auch für Kinder - zu finden. Laut Dorner können derartige Initiativen durchaus Erfolg haben. So sei etwa in Wien nach einer entsprechenden Kampagne die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen um 11,2 Prozent (im Jahr 2007, Anm.) angestiegen. (APA)