Lagos - Militante Rebellen im Nigerdelta haben am Sonntag nach einer Reihe von Anschlägen gegen Einrichtungen der Ölindustrie in Nigeria eine Feuerpause verkündet. Ein Sprecher der Befreiungsbewegung für das Nigerdelta (MEND) teilte mit, die Rebellen stellten den Kampf vorerst ein. Über die Dauer des Waffenstillstands und mögliche politische Verhandlungen gab es keine Angaben.

Noch in der Nacht zu Samstag hatten die Rebellen eine Pipeline in der Nähe von Asari Toru zerstört. Sie erklärten, sie wollten diese Angriffe fortsetzen, bis die Regierung in Abuja den Forderungen nach einer höheren Beteiligung des Bevölkerung des Nigerdeltas an den Einnahmen aus der Ölindustrie nachkomme. Andernfalls werde MEND die nigerianischen Ölexporte zum Erliegen bringen.

Kein Wohlstand trotz Ölreichtum

Die Ölindustrie bringe der verarmten Bevölkerung im Nigerdelta, sondern erhebliche Umweltprobleme und Schaden in der Landwirtschaft und beim Fischfang, erklärte der Sprecher weiter.

In den vergangenen Monaten ging die Ölförderung in Nigeria durch die Anschläge der Rebellen bereits um rund 20 Prozent zurück. Am vergangenen Wochenende hatte MEND der Regierung einen "Öl-Krieg" erklärt. Seitdem verübten sie fast täglich einen Anschlag auf Pipelines und andere Ölförderanlagen.(APA/dpa)