Wien -  Leopold Harrich organisiert als Leiter des städtischen Zentrallagers die Auslieferung der  Wahlkabinen und Urnen für die Nationalratswahl am 28. September. 1.300 Wahlurnen, 3.800 Wahlzellen und zusätzlich Tausende Tische und Sessel werden dabei an 470 Standorte ausgeliefert. Zu Nicht-Wahlzeiten "schlummern" die Möbel in einer riesigen Halle in Floridsdorf.

Seit 1987 organisiert Harrich diese Logistik bei jeder EU-, Bundespräsidenten-, Nationalrats- und Gemeinderatswahl. Die Arbeit im Floridsdorfer Lager der Magistratsabteilung 54 beginnt bereits sechs Wochen vor einer Wahl mit der Überprüfung und etwaigen Reparatur der Gerätschaften. Eine Wahlkabine, ein hölzerner Wiener Eigenbau, hält lediglich zehn bis zwölf Jahre. Länger haltbar sind die Plastikurnen, von denen seit ihrer Anschaffung Mitte der 1990er Jahre lediglich 30 ausgetauscht werden mussten.

Die eigentliche Auslieferung der Wahl-Hardware startet dann zwei Wochen vor einem Urnengang. Die meisten Kindergärten und Schulen werden wegen mangelnden Platzes als letztes beliefert, weshalb an den beiden Tagen vor dem Wahlsonntag 120 Männer und 22 Lkws im Einsatz sind. Zuletzt wird in der Nacht in einigen Stunden Arbeit ein eigener Raum inklusive Wahlkabine am Westbahnhof (dieses Mal wegen der laufenden Umbauarbeiten auf U-Bahn-Ebene) errichtet, um Reisenden die Abstimmung zu ermöglichen.

Der Abbau nach vollbrachtem Urnengang geht dann jedenfalls schnell. Bereits unmittelbar nach dem Schließen der Wahllokale beginnt man vornehmlich in Kindergärten und Schulen, die am Montag wieder öffnen. Aber auch an den anderen Standorten stören die Wahlkabinen nicht lange den Betrieb: "Bis Mittwoch nach der Wahl ist wieder alles zurück." Insgesamt kostet die Ausrufung einer Wahl die Stadt im Zentrallager 4.500 Arbeitsstunden. (APA)