Wien - LIF-Bundessprecher Alexander Zach hat die Vorwürfe, er hätte für EADS lobbyiert, auf das Schärfste zurückgewiesen. "Die Liberalen haben sich immer gegen die Beschaffung der Eurofighter ausgesprochen", sagte Zach in einer Aussendung zum Bericht des Wochenmagazins "News". Er sprach von einer "Schmutzkübel-Kampagne gegen das LIF", die "jeglicher Grundlage entbehrt".

Als Ursprung der Vorwürfe machte er einen "ehemaligen Mitarbeiter und Funktionär des LIF" aus, "der nach seinem Rausschmiss bereits mehrere erfolglose Erpressungsversuche gegen mich, das Liberale Forum und meine ehemalige Firma unternommen hat. Wir haben deshalb bereits alle möglichen rechtlichen Schritte eingeleitet", so Zach.

BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz forderte wiederum LIF-Spitzenkandidatin Heide Schmidt zum Rücktritt auf. "Schmidt, die sich gerne als Tugendwächterin und moralische Instanz aufspielt, soll diese Standards jetzt bei sich selbst anlegen und ihren Hut nehmen", so Strutz.

"Fassungslos und wütend"

"Fassungslos und wütend" zeigte sich der Initiator des Volksbegehrens gegen Abfangjäger, Rudolf Fußi, gegen den bei einer Pressekonferenz durch Eurofighter-Lobbyisten untergriffige Gerüchte verbreitet worden sein sollen. Sollten die Vorwürfe "der Wahrheit entsprechen, wird Zach zurücktreten müssen", so Fußi.

"Einfach verdientes Geld"

Es geht Laut "News" geht es um Eurofighter-Lobbying der Agentur "euro:contact", an der Alexander Zach damals beteiligt gewesen sei. Auf der Festplattenkopie seien tausende Dateien und 5.406 Emails gespeichert. Zitiert wurde unter anderem ein damaliger Geschäftspartner Zachs, der in einem Dokument zum Thema "euro:contact - EADS Österreich" geschrieben haben soll: Dies sei das "am einfachsten verdiente Geld - schade, dass es vorbei ist". Abgewickelt worden sein soll der Deal über eine Hamburger Agentur, so das Magazin. Die Lobby-Tätigkeit laut "News": Mitarbeiter wurden zu Pressekonferenz von Eurofighter-Gegnern geschickt, um dort böse Gerüchte zu streuen. Zach selbst war am Mittwoch für die APA vorerst nicht erreichbar.

Schon im Wahlkampf 2006 hatte Hans-Peter Martin, der damals erfolglos bundesweit angetreten war, ähnliche Vorwürfe vorgebracht. Neben der Veröffentlichung in "News" bringt auch die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung "Falter" die Ungarn-Geschäfte der Strabag, dessen Chef LIF-Finanzsprecher Hans-Peter Haselsteiner ist, aufs Tapet. Der dort als "grüner Aufdecker" auftretende Peter Pilz meint, die Ungarn-Affäre erinnere ihn die Causa Eurofighter. Grüne und LIF fischen im Wahlkampf bekanntlich im gleichen Wählerteich. (APA)