Madrid - Mit Heinz Fahnler ist am Mittwoch ein renommierter Proponent des österreichischen Fußball-Schiedsrichterwesens im Alter von 67 Jahren unerwartet verstorben. Der Wiener erlitt im Vorfeld des Champions-League-Spiels Real Madrid - Bate Borisow, für das er als UEFA-Delegierter eingeteilt war, eine tödlichen Herzinfarkt.

Fahnler legte als 20-Jähriger im Jahr 1962 die Schiedsrichterprüfung ab und war bis Ende 1984 aktiver Referee. International war er elf Jahre lang im Einsatz. Er leitete mehr als 1.200 Spiele, davon 45 Begegnungen als FIFA-Schiedsrichter. Absoluter Höhepunkt seiner Laufbahn als Referee war die Nominierung als österreichischer Unparteiischer bei der Europameisterschaft 1984 in Frankreich.

Als Funktionär war Fahnler, der hauptberuflich langjähriger Chefredakteur der Wiener Zeitung war, genauso erfolgreich: Nach seiner Tätigkeit im Wiener Schiedsrichterkollegium gehörte er in den Jahren 2002 und 2003 der Bundesliga-Schiedsrichterkommission als Besetzungsreferent an und widmete sich in den vergangenen Jahren vor allem dem Aufbau verbesserter Sicherheitsstrukturen in den Stadien und auf den Sportplätzen.

Zuletzt leitete er den hiefür zuständigen Bundesliga-Senat 3 und war stellvertretender Vorsitzender der ÖFB-Kommission für Stadien/Sicherheit. Seit dem heurigen Sommer fungierte er zudem als "Chefankläger" der Bundesliga. Die UEFA setzte ihn in den vergangenen Jahren nahezu wöchentlich als Überwacher wichtiger Spiele ein. (APA)