Linz - Der Wahltag rückt näher, und in der ÖVP setzt man jetzt auf prominente Wahlkampfhilfe aus dem Nachbarland. Am kommenden Samstag wird Parteichef und Spitzenkandidat Wilhelm Molterer bei einem ÖVP-Wirtschaftsgipfel zum Thema "Soziale Marktwirtschaft" im Linzer Design-Center die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Seite stehen.
Den deutsch-österreichischen Wahl-Deal fädelte Molterer bei einem Treffen mit Merkel Mitte August in Berlin ein. Die beiden konservativen Parteiführer zeigten sich damals nach einem rund einstündigen Gespräch einig, dass die Frage der sozialen Marktwirtschaft "eine neue Dimension und einen Impuls" benötige und dass Europa eine Antwort auf die Globalisierung und die Umweltherausforderungen geben müsse. Die Soziale Marktwirtschaft brauche die neuen Impulse in der Europadebatte, wobei die Antworten nicht aus alten Rezepten bestehen könnten. Bei Merkels Besuch in Linz soll der Gesellschaft mit einer neuen sozialen Marktwirtschaft eine Orientierung gegeben werden. Molterer will "deutsche Erfahrungen in die Politik der ÖVP aufnehmen".

Nach der offiziellen Begrüßung durch Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer wird am Samstag zunächst Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl über die "Schaffung sozialer Sicherheit durch das österreichische Unternehmertum" referieren. Dann gehört die Bühne Bundesparteiobmann Molterer und der "Balance von Wirtschaft und Gesellschaft". Bundeskanzlerin Merkel wird ihre Sicht der "Sozialen Marktwirtschaft in Europa" kundtun. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein bleiben am ÖVP-Wirtschaftsgipfel nur die Dankesworte.

Und bereits eine Woche nach dem schwarzen Wirtschaftstreffen zieht es Molterer wieder nach Oberösterreich. Konkret in dessen Heimatgemeinde Sierning: Am 26. September zur einer Abschluss-Kundgebung der ÖVP Oberösterreich und am 28. September zur Stimmabgabe. (mro, DER STANDARD, Printausgabe, 18.9.2008)