Ein "AnoNym"-Werbespot sorgt für Aufregung unter der Bauernschaft: Darin wird das Merkur-Maskottchen von aufgebrachten Landwirten mit Tomaten und einer Mistgabel attackiert, weil es eine angeblich unerlaubte Düngung anprangert. Der oberösterreichische Landwirtschaftskammerpräsident  Hannes Herndl protestierte in einer Presseaussendung am Donnerstag "auf das Schärfste" gegen die Werbung.

In dem Spot werde eine geordnete Wirtschaftsdüngerausbringung mit dem Spritzen verbotener Mittel gleichgesetzt. Das sei "ignorant", so Herndl. "Gerade ein tierhaltender Betrieb mit dem in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern geringem Viehbestand ist ein klassisches Beispiel für gute Kreislaufwirtschaft." Zudem sei die "Regelungsdichte" für Wirtschaftsdüngeranwendung hinreichend groß.

Die Darstellung der Bauern als "ignorant und gewaltbereit" müsse zurückgewiesen werden, betonte der Präsident. "Eine Berufsgruppe wird damit pauschal abqualifiziert." Würden die Landwirte wirklich so produzieren müssen, wie in der Werbung verlangt, wären die Supermarkt-Regale bald leer. "Ein mit Hausverstand produzierter Spot würde mit Sicherheit anders aussehen", so Herndl. Merkur sollte sich den Werbeträger der Schwestermarke Billa als Beispiel nehmen. (APA)