Der Fanblock im Linzer Donaupark

Foto: ARGE

Wien - Die ARGE ToR! ("Tribüne ohne Rassismus"), eine Initiative von Fans des Regionalligisten FC Blau-Weiß Linz, ist mit dem Interkulturpreis 2008 ausgezeichnet worden. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Kulturpolitik Oberösterreich, der SPÖ OÖ sowie der Volkshilfe Flüchtlings und MigrantInnenbetreuung. In den zwölf Jahren seines Bestehens sind bisher rund 600 Projekte eingebracht worden.

Arbeiten und Konzepte die sich mit den Themen Integration, Menschenrechte und soziale Sicherheit beschäftigen, werden mit dem Preis gefördert. Bei der jährlichen Preisverleihung, dem "Fest ohne Grenzen" im Linzer Theater Phönix, wurden die PreisträgerInnen präsentiert und prämiert.

"Für uns ist das natürlich eine schöne Sache und zudem ein starkes Zeichen gegen die leider immer noch vorhandene Fremdenfeindlichkeit auf den Fußballplätzen. Eine solche Auszeichnung zeigt, dass Rassisten weder in der Gesellschaft noch auf dem Fußballplatz etwas verloren haben. Schon gar nicht bei Spielen unserer Blau-Weißen", so die beiden ARGE Mitinitiatoren Andreas Reiter und Robert Hummer.

"Rassistisches Gedankengut – sei es nur als eindeutig zuordenbarer Kleidungscode – hat weder bei Heim- noch bei Auswärtsspielen etwas verloren. Hierbei handelt es sich eben um keine beliebige Meinung, sondern schlichtweg um ein Verbrechen", heißt es im Manifest der ARGE.

Die Initiative wurde zu Beginn der Saison 2007/08 gestartet und wird sowohl von Fanklubvertretern, als auch nichtorganisierten Anhängern getragen. Ein erstes Projekt war die Mietung der Werbebande direkt vor dem Fanblock, um dort die Botschaft der Anhänger deutlich sichtbar zu machen. Die Bande wurde in hundert Quadrate unterteilt, die Interessierte um fünf Euro "erwerben" konnten - und auch flott vergeben waren.

Die ARGE will präventiv tätig sein, akute einschlägige Probleme im Donaupark-Stadion von Blau-Weiß gab es zum Zeitpunkt der Gründung nicht. Der Klub steht der Initiative der Fans natürlich wohlwollend gegenüber, auch mit vergleichbaren Gruppierungen anderer Klubs gibt es amikale Beziehungen. (rob)