Vilseck - Ein US-Militärgericht in Bayern hat am Donnerstag einen aus dem Irak zurückgekehrten Soldaten wegen Verschwörung zum vierfachen Mord zu sieben Monaten Haft verurteilt. Vor dem Gericht der US-Streitkräfte in Vilseck in der Oberpfalz gestand der 23-jährige Belmor Ramos, er habe der Entscheidung zugestimmt, die Gefangenen zu töten, und bei der Ausführung der Tat Wache gestanden.

"Ich verstehe, dass ich bestraft werden muss und werde jede Strafe akzeptieren", sagte Ramos vor der Urteilsverkündung. Er bitte aber darum, in den Streitkräften bleiben zu dürfen. Dies lehnte der Richter ab; Ramos wird unehrenhaft aus der Armee entlassen.

Nach dem Militärstrafrecht hätte der Angeklagte auch zu lebenslanger Haft verurteilt werden können. Sein Verteidiger traf jedoch eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft. Gegen die Zusage, dass er in dem Fall gegen weitere Beschuldigte aussagen werde, wurde das Strafmaß auf sieben Monaten beschränkt.

Die vier Gefangenen wurden im April 2007 mit verbundenen Augen erschossen. Ihre Leichen wurden in einen Kanal in Bagdad geworfen. Motiv der Bluttat war offenbar Rache für einen Angriff von Aufständischen auf die Einheit von Ramos. Drei weitere Soldaten - John Hatley, Joseph Mayo und Michael Leahy - wurden am Dienstag wegen Mordes, Verschwörung zum Mord und Behinderung der Justiz angeklagt. (APA/AP)