Hannover - Der Dresdner Dichter Thomas Rosenlöcher hat am Donnerstag den erstmals vergebenen Hölty-Preis für Lyrik erhalten. Die von Stadt und Sparkasse Hannover gestiftete Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und soll als einer der wichtigsten Preise für deutschsprachige Lyriker etabliert werden. Der sächsische Elbtalromantiker Rosenlöcher bewahre die Tradition und transformiere sie in seine eigene poetische Sprache, begründete die Jury. In schelmischer Tonart besinge er augenzwinkernd kleine und kleinste Dinge.

Der 1947 geborene Rosenlöcher arbeitete nach einem Studium der Betriebswirtschaft zunächst im Holzhandel, bevor er die Literatur für sich entdeckte und am Leipziger Literaturinstitut studierte. 1983 veröffentlichte er sein poetisches Debüt "Ich lag im Garten bei Kleinzschachwitz". Obwohl es in dem Buch von Fluchtfantasien wimmele, sei es in der DDR wohlwollend aufgenommen worden, erläuterte das Literaturbüro Hannover. Rosenlöchers jüngster Gedichtband heißt "Das Flockenkarussell" (2007).

Der Preis ist nach dem Lyriker Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1776) benannt, dessen Werke von zahlreichen Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Ludwig van Beethoven vertont wurden. Hölty gilt als einer der wichtigsten mit der Stadt und Region Hannover verbundenen Dichter. Die Preisverleihung im Künstlerhaus war in ein Lyrikfest eingebunden. (APA)