Bild nicht mehr verfügbar.

Ein klassischer Fingerabdruck - Forscher John Bond macht auch Korrosionsspuren sichtbar.

Foto: AP/Jens Meyer

Leicester - Der Appetit auf Fast Food könnte Verbrechern künftig zum Verhängnis werden. Wer nämlich viel Chips, Pommes oder Fertiggerichte - und damit viel Salz - zu sich nimmt, schwitzt auch wieder viel Salz aus. Das weiß die britische Polizei zu nutzen. Sie hat eine neue Technik entwickelt, mit der sie die Korrosion auf Metall aufspüren kann, die schwitzige Fingerspitzen hinterlassen.

Je salziger der Schweiß, umso stärker zersetzt er das Metall und umso deutlicher prägt sich der Fingerabdruck ein. Da hilft auch ein Abwischen des Metalls nicht - der Abdruck kann sichtbar gemacht werden.

Sichtbarkeit

"Das ist mit keiner anderen Methode möglich", erklärte John Bond von der Polizei in Northhamptonshire, der auch am Forensischen Forschungsinstitut der Universität in Leicester arbeitet. Er hat das neue Verfahren entwickelt, das auf elektrostatischer Aufladung basiert. "Um die Korrosionsspuren sichtbar zu machen, wird das Metall unter elektrische Spannung gesetzt und mit metallischem Puder bestreut." Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte Bond im Mai im "Journal of Forensic Science".

Erkennbarkeit

Mit der neuen Methode können sogar Fingerabdrücke gewonnen werden, die mit herkömmlichen Techniken nicht mehr zu erkennen sind - zum Beispiel auf Patronenhülsen oder Teilen von Bomben. Beim Abfeuern einer Pistole entstehen nämlich so hohe Temperaturen, dass die klassischen Fingerabdrücke auf den Projektilen zerstört werden. Das Gleiche gilt bei der Explosion einer Bombe.

Dass das Verfahren funktioniert, konnte der Experte in vier Kriminalfällen testen: Demnach gelang es den Ermittlern mit Hilfe der Korrosionsspuren, diese vier Verbrechen aufzudecken. In einem Fall konnten sie einen zehn Jahre zurückliegenden Doppelmord wieder aufrollen. (APA/dpa)