Großer Touchscreen, ausziehbare Tastatur, Jogball und Navigations-Buttons: so soll das erste Android-Handy aussehen, das am 23. September offiziell vorgestellt wird

Foto: mobileroar.com

Googles Traum vom eigenen Handy wird bald Wirklichkeit: am 23. September soll das "Dream" getaufte Mobiltelefon auf Basis des Betriebssystems Android, gefertigt von HTC offiziell der Welt präsentiert werden. Wie nicht anders zu erwarten wird es am iPhone gemessen - und ersten Eindrücken zufolge wird es dem Kultgerät aus Cupertino auch ziemlich ähnlich sein.

Ab 30 Dollar im Monat

Wo es sich gar nicht vom Apple-Handy unterscheiden wird, ist der Preis. Dieser soll laut Wall Street Journal für einen Vertrag mit Zweijahresbindung 199 US-Dollar ausmachen, mit welchem Tarif dieses Angebot gekoppelt sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Die monatlichen Grundgebühren sollen bei T-Mobile USA zwischen 30 und 70 Dollar betragen - je nachdem für 300 bis 1000 inkludierten Gesprächsminuten. Der Marktstart soll in den USA im Oktober erfolgen. Wann Android nach Europa geschickt wird, ist noch nicht bekannt.

Touchscreen, Jogball und Keyboard?

Das HTC Dream soll laut US-Telekommunikationsbehörde FCC die Mobilfunkstandards GSM, GPRS, EDGE und UMTS unterstützen. Auch WLAN, Bluetooth und GPS sollen sich an Bord befinden. Neben dem Touchscreen soll das rund 160 Gramm schwere Android-Handy wie die Blackberrys über einen sogenannten Jogball zur besseren Steuerung und eine zusätzliche ausziehbare Tastatur verfügen, wie auf einigen im Web aufgetauchten Fotos zu sehen ist. Ebenfalls eingebaut: eine 3,1 Megapixelkamera und ein SD-Karten-Slot.

Flotter

Die beim iPhone so heftig kritisierte 3G-Geschwindigkeit soll bei Android kein Problem sein, wie Joel Espelien, Vizepräsident von PacketVideo, das Software für Android entwickelt, gegenüber Forbes bestätigt hat. Das Google-Handy sei sehr flott und würde locker gegen iPhone und andere Geräte gewinnen. Das HTC Dream sei ein richtiges Arbeitstier, mit Menü-, Telefon- sowie Vor- und Zurück-Buttons für eine schnellere Navigation.

AppStore von Google

Die Programme sollen wie beim iPhone von einem mobil zugänglichen Online-Shop heruntergeladen werden können - dem Android Market. Dass zum Marktstart bereits zahlreiche, innovative Tools zur Verfügung stehen, hat Google mit einem hochdotierten Entwicklerwettbewerb sichergestellt. Darunter befinden sich zahlreiche Anwendungen für Social Networks, GPS-basierte Reiseführer und Preisvergleichs-Tools, bei denen man etwa nur den Barcode eines Produkts mit der Handykamera einscannen muss, um günstigere Angebote im Umkreis oder im Web zu finden. Die erste Developer Challenge hat sich Google insgesamt zehn Millionen US-Dollar kosten lassen. Im Gegenteil zu Apples Handy ist Android Open Source und kann von Entwicklern nach Belieben angepasst werden.

Kein Google Sammelsurium

Im Mittelpunkt sollen nicht die Hardware, sondern das Betriebssystem und die Anwendungen stehen. Laut dem PacketVideo-Vizepräsidenten soll das Google-Handy aber kein Sammelsurium aus Google-Anwendungen sein, obwohl Google natürlich seine Webanwendungen wie die Maps oder Street View auf das Handy bringen wird. Ein weiterer Punkt, worin es sich vom iPhone unterscheidet, das Apple-Handy unterstützt nämlich kein Java und kommt somit etwa mit Googles mobiler Version von StreetView nicht klar. (br)