Nach einer rabenschwarzen Börsenwoche hat die US-Regierung mit ihrem Banken-Rettungsplan ein weltweites Kursfeuerwerk ausgelöst. Am Ende der schwärzesten Wall-Street-Woche
seit dem Börsencrash von 1929 schossen die Kurse am Freitag in die Höhe.

Die Aussicht auf ein Staatsprogramm zur Rettung des US-Finanzsystems hat den Börsen in New York am Freitag deutliche Gewinne beschwert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 3,4 Prozent im Plus bei 11.388 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte vier Prozent auf 1254 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 3,4 Prozent auf 2274 Punkte.

Der Deutsche Aktienindex DAX machte annähernd die Verluste der vergangenen Woche wett. Besonders die zuletzt stark unter Druck geratenen Finanzwerte schnellten teils zweistellig in die Höhe. Am Abend notierte der wichtigste deutsche Aktienindex mit einem Plus von
knapp 350 Punkten oder rund 6 Prozent bei 6.212 Punkten.

Die Wiener Börse schloss mit einem historischen Plus von 11,5 Prozent. Noch nie in seiner Geschichte hatte der Wiener Leitindex einen zweistelligen Zuwachs verzeichnet (siehe Marktberichte).

Auch die Börse Schanghai erlebte den größten Kursanstieg ihrer Geschichte. Der japanische Nikkei Index legte deutlich zu, gewann 3,8 Prozent oder 431,56 Punkte.

Milliardenschweres Programm

Für die komplette Kehrtwende an den Märkten wurde vor allem das geplante Programm der US-Regierung zur Eindämmung der Finanzmarktkrise verantwortlich gemacht. Diese will den
angeschlagenen Banken unter die Arme greifen. Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass diese Lösung den amerikanischen Steuerzahler teuer zu stehen kommen wird - eine Alternative dazu sei allerdings nicht auszumachen. Damit sei das "geringere Übel" gewählt

worden, da weiteres Abwarten und eine Verschärfung der Krise noch teurer werden könnten. (APA/dpa)