Malmö - In der südschwedischen Stadt Malmö ist am Sonntag das Europäische Sozialforum zu Ende gegangen. Den teilnehmenden Globalisierungskritikern gelang es aufgrund von Meinungsunterschieden nicht, einen gemeinsamen Abschlusstext zu Papier zu bringen. Unter dem Titel "2009: Für den Wandel in Europa" wurde lediglich eine allgemeine politische Erklärung veröffentlicht, in der die Vollversammlung eine Kampagne zu vier verschiedenen Themenkomplexen ankündigte.

So ist anlässlich des EU-Arbeits- und Sozialgipfels im März kommenden Jahres ein Gegengipfel geplant. Außerdem sollen Protestveranstaltungen anlässlich des 60. Jahrestages der NATO am 4. April 2009 stattfinden. Während der UN-Klimakonferenz in Polen im Dezember ist ein Aktionstag geplant. Ferner soll es einen Gegengipfel zum G-8-Gipfel im Juli 2009 in Italien geben.

Begleitveranstaltungen

Während am vorigen Europäischen Sozialforum 2006 in Athen noch 30.000 Menschen teilnahmen, lockte die Veranstaltung in diesem Jahr nach Angaben der Organisatoren lediglich ein Drittel davon an. 10.000 Menschen seien angemeldet gewesen, viele andere hätten aber an den Begleitveranstaltungen teilgenommen, für die keine Anmeldungen erforderlich gewesen seien, sagte Mitorganisator Petter Larsson. Am Samstag hatten mehr als 10.000 Menschen in Malmö friedlich "gegen den Kapitalismus und die Zerstörung der Umwelt" demonstriert.

Unter dem Motto "Ein anderes Europa ist möglich" hatten sich die Teilnehmer in Malmö seit Dienstag auf 250 Seminaren und 400 Kulturveranstaltungen mit den Folgen der Globalisierung beschäftigt. 850 Vereine, Organisationen, Gewerkschaften und andere Gruppen waren beteiligt. Es war das fünfte Europäische Sozialforum nach Athen, London, Saint-Denis bei Paris und Florenz. Das nächste Europäische Sozialforum findet in zwei Jahren in Istanbul statt.

Gewaltsame Proteste am Rand des Sozialforums

Am Freitagabend ist es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Globalisierungsgegnern und der Polizei gekommen. Nach einer Demonstration bewarfen rund hundert Demonstranten die Sicherheitskräfte mit Steinen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Demnach wurde mindestens ein Demonstrant festgenommen. Es habe keine Verletzten gegeben, teilte ein Polizist mit.  (APA)