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Jürgen Melzer und Julian Knowle harmonierten gegen schwage britische Gegner gut.

Foto: AP/Sang Tan

London - Österreichs Davis-Cup-Team ist am Samstag nach dem Doppel im Weltgruppen-Playoff gegen Großbritannien mit 2:1 in Führung gegangen und hat am Sonntag in den Einzeln zwei Chancen auf den Klassenerhalt. Julian Knowle/Jürgen Melzer boten auf dem Court 1 in Wimbledon eine Weltklasse-Leistung und besiegten Jamie Murray/Ross Hutchins nach 1:41 Stunden überraschend klar mit 6:4,6:3,6:1. Der englischeKapitän John Lloyd hatte für manche überraschend doch nicht Jamies Bruder Andy Murray auch im Doppel aufgeboten.

Jürgen Melzer konnte damit im Kampf um die Zugehörigkeit zur Weltgruppe 2009 am Sonntag (12:00 Uhr MESZ) den Länderkampf gegen Andy Murray entscheiden. Freilich war aber der Weltranglisten-Vierte und US-Open-Finalist Favorit. Im Abschluss-Einzel trifft Alexander Peya im Duell der Nummern 2 auf Alex Bogdanovic.

"Wir haben in der Vergangenheit des Öfteren gezeigt, dass wir sehr gut spielen können. Wir sind beide sehr zufrieden wie es gelaufen ist", meinte Knowle. Ob es das beste Davis-Cup-Match seiner Karriere war, wollte er allerdings nicht bestätigen. Die Briten hatten zuvor die Leistung des Gegners in höchsten Tönen gelobt.

Lloyd behauptete, dass er Andy Murray nicht eingesetzt hat, weil dieser eine leichte Adduktorenverletzung habe und er ihn für Sonntag schonen wollte. Dass Andy zu Beginn des Doppels auf einem Nebenplatz ein Schlagtraining machte, hinterließ dennoch kein gutes Bild. Hinter den Kulissen wird von einem nicht so guten Verhältnis zwischen Andy und seinem Bruder Jamie gemunkelt, doch offiziell hört man davon freilich nichts. "Ich habe es schon sehr komisch gefunden, dass er heute nicht am Platz gestanden ist", meinte Melzer dazu.

Wie auch immer, mit jener Leistung am Samstag hätten es auch die Murray-Brüder gegen Knowle/Melzer sehr schwer gehabt, dass gab auch Lloyd zu. "Sie spielten viel besser als wir es erwartet haben."

Was zählte, war die große Chance für das ÖTV-Team einen historischen Auswärts-Sieg auf Rasen, noch dazu im Tennis-Mekka Wimbledon zu feiern. Schon das Einmarschieren am Samstag auf den zweitgrößten Platz auf der Anlage war etwas Besonderes für die Spieler. "Ich habe schon zu Jürgen gesagt: wie geil war das wie wir da rausgegangen sind, strahlendblauer Himmel, Stadion voll, Stimmung Wahnsinn. Viel mehr kann man nicht erwarten und wenn dann so eine Leistung herauskommt, ist es umso schöner."

Österreichs Team könnte im 11. Duell den vierten Sieg gegen Großbritannien zu feiern. Es wäre der erste auf Rasen, die vorangegangenen waren 1970 in Edinburgh, 1988 in Zell am See und 2004 in Pörtschach waren allesamt auf Sand. (APA/red)