Frankfurt - Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz kritisiert die Pläne der US-Regierung zur Rettung aus der Finanzkrise. "Das ist nur eine kurzfristige Lösung", sagte Stiglitz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Man legt die riskanten Anlagen in die Hände der Steuerzahler." Kein privater Investor wolle diese Anlagen haben, "aber dem Steuerzahler drückt man sie auf. Das ist ungeheuerlich".

Stiglitz sieht die Finanzkrise noch lange nicht als ausgestanden an: "Es gibt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass es bald wieder eine Bank trifft", sagte der Wirtschaftsprofessor, der an der Columbia Universität in New York lehrt. Die Krise sei "das Ende eines desaströsen Geschäftsmodells" sowie "das Ende der Ideologie, dass freie, deregulierte Märkte immer funktionieren". Amerikas Finanzsystem sowie die Regierung hätten ihre Glaubwürdigkeit verloren. (APA/AP)